Großküchenausrüster

Rational wird optimistischer

Die Versorgung mit elektronischen Bauteilen verbessert sich seit August. Dennoch bleibt das Unternehmen vorsichtig und verweist auf Risiken der Zulieferer.

Rational wird optimistischer

jh München

Bessere Aussichten für Umsatz und Ergebnis haben die Aktionäre von Rational am Donnerstag begeistert. Dank einer erhöhten Prognose stieg der Aktienkurs des Ausrüsters von Großküchen um 12,6% auf 484,20 Euro. Das Unternehmen in Landsberg am Lech (Oberbayern) begründet die ge­wachsene Zuversicht damit, dass seit August mehr elektronische Bauteile verfügbar seien. Damit hätten sich das Produktionsvolumen und die Absatzmenge erhöht. Zudem weist Rational auf ein starkes Servicegeschäft, höhere Verkaufspreise und positive Währungseffekte hin.

Das im MDax notierte Unternehmen unterscheidet wegen der großen Unsicherheit allerdings zwischen zwei Szenarien. Im positiven Fall mit einer weiterhin stabilen Versorgung von Seiten der Zulieferer hält der Vorstand für dieses Jahr ein Umsatzwachstum von 23 bis 28% für realistisch. In diesem Szenario wird mit einer Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) von 21,5 bis 22,5% gerechnet. Im ungünstigen Fall wird ein Erlösanstieg von rund 15% erwartet und eine Ebit-Marge auf oder leicht über dem Niveau des Vorjahres von 21%. Als Risiken nennt das Unternehmen in diesem Zusammenhang Lockdowns wegen Corona wie im Frühjahr in China und einen Einfluss der steigenden Energiekosten und von Personalknappheit auf die Produktion der Zulieferer.

Mit Blick auf die Kunden erkennt Rational in diesen beiden Aspekten jedoch Chancen, da der Einsatz intelligenter Kochsysteme Engpässe kompensieren könne. Für das dritte Quartal wird abermals mit einem Rekordumsatz von rund 270 Mill. Euro gerechnet. In der ersten Jahreshälfte stieg der Erlös um gut ein Fünftel auf 458 Mill. Euro.

Die Analysten der kanadischen Bank RBC bleiben dennoch skeptisch. Sie rechnen für die kommenden Quartale mit einer ernüchternden Nachfrage. Rational berichtet von einem wie erwartet rückläufigen Auftragseingang in den vergangenen Monaten, da wegen der Preiserhöhungen im April Bestellungen vorgezogen worden seien.

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