Redcare Pharmacy kämpft um die Vormachtstellung
Kampf um die Vormachtstellung
Redcare Pharmacy setzt im Medikamentenversand auf Wachstum aus eigener Kraft
ab Köln
Wachstum um jeden Preis wird es mit Olaf Heinrich nicht geben. Das macht der Chef von Redcare Pharmacy, besser bekannt als Shop Apotheke, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung klar. Gleichwohl hat die Versandapotheke im vorigen Jahr zum Start des E-Rezepts viel Geld ins Marketing gepumpt. Der Erfolg kann sich sehen lassen: Inzwischen ist Shop Apotheke auch im Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten (Rx) zum Marktführer aufgestiegen.
„Im Online-Geschäft muss man immer vorne investieren. Die entscheidende Frage ist, wie schnell der Einsatz zurückkommt“, verdeutlicht der Versandhandelsprofi. Wie hoch die Marketingkosten pro Kunde sind, verrät Heinrich jedoch nicht. Es ist eine Gratwanderung zwischen Wachstum auf der einen und Profitabilität auf der anderen Seite. Denn die hohen Marketingkosten drücken die Marge. Im vorigen Jahr ist die operative Umsatzrendite auf schmale 1,4% zusammengeschnurrt. In diesem Jahr sollen 2 bis 2,5% erreicht werden.
Marktführerschaft im Blick
„So lange wir zu vernünftigen Kosten wachsen können, tun wir das. Dadurch bauen wir die Marktführerschaft weiter aus“, verdeutlicht Heinrich. Denn die Marktanteile im Rx-Geschäft werden jetzt verteilt. Zum Ende des ersten Quartals brachte es Shop Apotheke nach eigenen Angaben auf 0,88%. Die vom Treppchen gestoßene DocMorris dürfte sich zwischen 0,4 und 0,5% bewegen. „Wir wollen die Marktführerschaft weiter ausbauen, weil der Marktführer immer profitiert, sei es über Markenbekanntheit, das Verhältnis zur Industrie oder durch Größenvorteile in der Logistik“, erläutert Heinrich, der bis Ende 2020 an der Spitze von DocMorris stand.
Marktanteile durch die Übernahme von Wettbewerbern zuzukaufen, kommt für Heinrich allerdings nicht in Frage. „Wir haben eine klare Wachstumsstrategie, die wir ohne Akquisitionen umsetzen können“, ist der Manager überzeugt. Zwar ist der Markt hart umkämpft, doch mit der Positionierung als Apotheke und nicht als Plattform fühlt Heinrich das Unternehmen „im Wettbewerb optimal aufgestellt“.
Im Gespräch Seite 9