Erneuerbare Energien

Rekord-Genehmigungen für Windräder

Im vergangenen Jahr gab es eine Rekordzahl an Genehmigungen für WIndenergie-Projekte. In der Branche sorgt das für Optimismus. Der kommt auch beim Turbinenbauer Nordex an.

Rekord-Genehmigungen für Windräder

Rekord-Genehmigungen für Windräder

Branche optimistisch für 2025 – Nordex mit Auftragsplus

Reuters Berlin

Die deutsche Windbranche blickt angesichts einer Rekordzahl an Projekt-Genehmigungen optimistisch in die Zukunft. 2024 wurden von den Behörden an Land Projekte mit 2.405 Windrädern und 14 Gigawatt Leistung gebilligt, teilte der Bundesverband Windenergie (BWE) am Mittwoch mit. Den Zuschlag für den Bau erhielten 1.890 Windräder mit 11 Gigawatt Leistung.

Diese Genehmigungen werden sich in den kommenden Jahren in den Zahlen niederschlagen: So wird 2025 mit neuen Windrädern mit einer Leistung von 4,8 bis 5,3 Gigawatt gerechnet. 2024 waren es erst 3,25 Gigawatt und damit weniger als vom Verband vorhergesagt. Insgesamt drehen sich in Deutschland mittlerweile fast 29.000 Windräder an Land, sie erbringen zusammen rund 63,5 Gigawatt Leistung.

Die Branche geht davon, dass nun auch der Zielpfad der Regierung in den kommenden Jahren erreicht werden kann. Im Jahr 2026 sollen laut Regierungsplanung 84 Gigawatt installiert sein. Dies rückt nun mit Blick auf Genehmigungen und Zuschläge in greifbare Nähe.

Windenergie-Branche lobt politische Reformen

Deutschland will bis 2030 rund 80% seines Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien decken. Die Windenergie ist dabei die wichtigste Quelle. Die Branchenverbände sehen positive Effekte durch politische Reformen der vergangenen Jahre: „Die Rekorde bei Zuschlägen und Neugenehmigungen verdeutlichen die starke Wirksamkeit der Reformen der vergangenen Jahre“, sagte BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroeck mit Blick auf eine Vielzahl von Erleichterungen für die Branche. Damit habe sich der Stau bei Genehmigungen aufgelöst. „Die Windenergie baut damit ihre Führungsrolle als wichtigster Energieträger im deutschen Strommix weiter aus.“

Auch Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer des Herstellerverbandes VDMA Power Systems, sprach von einer neuen Dynamik im Markt. „Dies ist ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung. Die neue Bundesregierung muss es schaffen, diese Dynamik aufrechtzuerhalten.“

Bei der Solarenergie hatte bereits in den vergangenen zwei Jahren ein Boom eingesetzt: 2024 wurden rund 17 Gigawatt installiert. Die erneuerbaren Energien deckten so bereits mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs. Die Windenergie lag bislang wegen langwieriger Genehmigungen und aufgrund des Widerstands von Bürgerinitiativen zurück.

Nordex vermeldet Auftragsplus

Der Nachfrageboom bei der Windkraft sorgt auch beim Turbinenbauer Nordex für volle Auftragsbücher und steigende Verkaufspreise. Allein im vierten Quartal seien Bestellungen über 547 Windanlagen mit einem Gesamtvolumen von 3.253 Megawatt eingegangen, teilte Nordex am Mittwoch mit. Das sei ein Plus von 32% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der durchschnittliche Verkaufspreis pro Megawatt Leistung (ASP) habe sich dabei auf 0,89 Mill. Euro verbessert (2023: 0,84 Mill. Euro).

Konzernchef José Luis Blanco sieht Nordex für die Zukunft „gut positioniert“. Er erwartet, dass Nordex bei einem stabilen makroökonomischen Umfeld auch 2025 eine starke Nachfrage sehen werde.