IMP-Index

Relative Ruhe auf den Metall­märkten

Nach starken Preissprüngen in den vergangenen Monaten hat sich das Metallpreisniveau im Oktober leicht verringert; die Notierungen verharren aber weitgehend auf hohem Niveau. Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) ist im Vergleich zum Vormonat um 1,0% zurückgegangen.

Relative Ruhe auf den Metall­märkten

Von Hubertus Bardt, Köln*

Nach starken Preissprüngen in den vergangenen Monaten hat sich das Metallpreisniveau im Oktober leicht verringert; die Notierungen verharren aber weitgehend auf hohem Niveau. Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln ist im Ok­to­ber im Vergleich zum Vormonat um 5,2 Punkte oder 1,0% zurückgegangen. Das Preisbarometer liegt mit 489,9 Punkten weiter deutlich unter den Höchstwerten von mehr als 600 Zählern, die im Frühjahr erreicht wurden, und etwa auf dem Niveau vom April 2021. Mit dem IMP-Index soll das Metallpreisniveau der deutschen In­dustrie abgebildet werden, das sich aus den Weltmarktpreisen sowie dem Eu­ro-Dollar-Wechselkurs zusammensetzt.

Im Oktober gaben die Preise für die Importmetalle nach Deutschland um 1,8% nach. Bei einem stabilen Euro hätte die Entlastung für die verarbeitenden Unternehmen damit stärker ausfallen können. Die erneute Abwertung des Euro wirkte dem Trend jedoch entgegen, so dass die mögliche Entlastung fast halbiert wurde.

Bei den einzelnen Metallen gab es in Euro gerechnet teilweise deutliche Verschiebungen. Stark abwärts ging es mit Zinn und Eisenerz: Zinn gab um 7,5% nach und liegt um fast 40% unter Vorjahresniveau. Eisenerz ist 6,5% billiger als vor einem Monat und gut 10% günstiger als vor einem Jahr. Auch der Zinkpreis ging mit 4,3% deutlich zurück. Nickel verlor 2,5%, liegt aber noch immer um ein Drittel über dem Preisniveau von vor einem Jahr. Hier schlagen die Verknappungssorgen durch den Krieg in der Ukraine durch. Während Kupfer und Gold von September auf Oktober praktisch stabil blieben, wurden andere Metalle sogar teurer. Der Preis für Aluminium zog um 2,2% an, wobei das Leichtmetall immer noch 10% günstiger ist als vor einem Jahr. Die Notierungen für Silber und Blei legten um 3,2% und 7,9% zu.

*) Der Autor ist Geschäftsführer des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln und Leiter des Wissenschaftsbereichs.