Renault und Geely wollen Aramco als Motoren-Investor
Reuters Peking/Paris
Die Autobauer Renault aus Frankreich und Geely aus China wollen Insidern zufolge den staatlichen saudischen Ölkonzern Aramco als Investor für ihr Motorengeschäft gewinnen. Derzeit werde darüber verhandelt, dass Aramco bis zu 20’% an einem Gemeinschaftsunternehmen übernimmt, das Renault und Geely gründen wollen, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen. Aus Unterlagen der Firmen, in die Reuters Einblick hatte, geht hervor, dass dieses Unternehmen jährlich mehr als fünf Millionen Motoren produzieren soll.
Zwei der Insider sagten, das Gemeinschaftsunternehmen – Codename „Horse“ bei Renault und „Rubik“ bei Geely – strebe an, spritsparende Verbrennermotoren zu entwickeln. Wie viel Geld Aramco beisteuern könnte, war zunächst nicht bekannt. Die Investition des Ölkonzerns soll den Unterlagen zufolge genutzt werden, um Dekarbonisierungstechnologien für Verbrennungsmotoren zu entwickeln. Dabei gehe es unter anderem um synthetische Kraftstoffe und Wasserstofftechnologie. Die Aufsichtsgremien der beiden Autohersteller müssen einem der Insider zufolge dem Einstieg des Ölkonzerns noch zustimmen. Derzeit werde an einer Absichtserklärung gearbeitet, die in den kommenden Wochen unterzeichnet werden könnte.
Geely und Renault hatten im vergangenen Jahr angekündigt, ein Gemeinschaftsunternehmen zu gründen, das in 17 Werken und drei Entwicklungszentren insgesamt 19’000 Menschen beschäftigen solle. Zwei der Insider sagten, dieses Unternehmen könnte sich auf die Entwicklung von Vierzylindermotoren konzentrieren. Diese könnten einem der Experten zufolge in Hybridfahrzeugen eingesetzt werden. Dort könnten sie als Generatoren genutzt werden, welche die Batterie speisten, und nicht als vorrangiger Antrieb des Autos wie in herkömmlichen Benzin- und Dieselfahrzeugen. Vorteil dieser Vorgehensweise sei, dass die Effizienz erhöht werde.