Repsol verkauft Anteil an der Ölförderung
ths Madrid
Der spanische Erdölkonzern Repsol hat sich einen weiteren Finanzinvestor ins Boot geholt, um frische Mittel für die Investitionen in die Energiewende aufzubringen. Das Unternehmen teilte am Mittwoch mit, dass man einen Anteil von 25% an der Sparte für Öl- und Gasförderung an den US-Finanzinvestor EIG Partners für 4,8 Mrd. Dollar verkauft, einschließlich 1,4 Mrd. Dollar an Schulden. Die neu geordnete Sparte Upstream soll 2026 in den USA an die Börse gebracht werden, sofern die Marktbedingungen dies zulassen, hieß es in einer Mitteilung. Der Schwerpunkt von Repsols Produktion von Erdöl und Gas liegt in Nordamerika.
Bis 2050 klimaneutral
Mit der Operation verringert Repsol seine Schulden und hat neue Mittel für Investitionen in erneuerbare Energien und andere Projekte, um die Emissionen zu senken. Die Spanier hatten vor drei Jahren als erster großer Erdölkonzern der Welt das Ziel ausgegeben, bis 2050 klimaneutral zu werden. Dafür wurde in den letzten Jahren massiv in Ökostromanlagen in Spanien und anderen Ländern investiert. So ist man an der Entwicklung eines Offshore-Windparks in tiefen Gewässern vor der Küste Portugals beteiligt. Diese Technik würde es Ländern mit tiefen Meeresgründen, wie Spanien und Portugal, ermöglichen, Windkraft weit vor ihren Küsten zu generieren.
Der Teilverkauf der Förderungssparte an EIG Partners „treibt den Umbau des Unternehmens und sein Profil als Multi-Energie-Anbieter, der bis 2050 klimaneutral wird“, erklärte der CEO, Josu Jon Imaz.
Gewinnplus
Das Abkommen mit dem US-Investor ist ein weiterer Schritt in der Strategie der Spanier, Finanzpartner an ihren Geschäften zu beteiligen, um Kapital für Investitionen zu beschaffen. So veräußerte Repsol im Juni ebenfalls einen 25-%-Anteil an seiner Sparte für erneuerbare Energien an die französische Crédit Agricole und die Schweizer Energy Infrastructure Partners für 900 Mill. Euro. Pontegadea, das Investitionsvehikel von Inditex-Gründer und Hauptaktionär Amancio Ortega, ist an Windparks von Repsol mitbeteiligt.
Während die angepeilte Energiewende hin zu mehr sauberen Quellen das langfristige Ziel von Repsol ist, profitiert der Konzern derzeit aber stark von den drastisch gestiegenen Rohstoffpreisen infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Im ersten Halbjahr steigerte das Unternehmen den Gewinn auf 2,5 Mrd. Euro. Schon im vergangenen Jahr hatte der Konzern wieder schwarze Zahlen geschrieben, nachdem man in den Geschäftsjahren 2019 und 2020 den Buchwert der Aktiva für fossile Energien um mehr als 6 Mrd. Euro nach unten korrigiert musste.