Roche erwartet Gewinnrückgang
Reuters Zürich – Der Schweizer Pharmariese Roche stellt sich wegen weiter erodierender Verkäufe von Covid-Tests und -Arzneien auf einen Ertragsrückgang ein. Die Verkaufserlöse dürften 2023 unter Ausschluss von Wechselkursschwankungen um einen niedrigen einstelligen Prozentbetrag schrumpfen, teilte der Arzneimittel- und Diagnostikkonzern mit. Der um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn je Genussschein und Aktie dürfte parallel zum Verkaufsrückgang sinken. Die Dividende will Roche weiter anheben.
Rechnet man Verkäufe im Zusammenhang mit Corona-Produkten heraus, geht Roche 2023 sowohl im Pharma- als auch Diagnostikgeschäft von steigenden Umsätze aus. „Für das laufende Jahr erwarten wir ein solides zugrunde liegendes Wachstum in beiden Divisionen, welches den nochmals erheblichen Verkaufsrückgang von rund fünf Milliarden bei den Covid-19-Produkten weitgehend kompensieren wird“, sagte Konzernchef Severin Schwan. Konkurrenz durch günstigere Nachahmermedikamente für wichtige Umsatzbringer dürfen den Umsatz um weitere 1,6 Mrd. sfr schmälern. Im Turnus 2022 zog der Umsatz währungsbereinigt um 2% auf 63,3 Mrd. sfr an, der bereinigte Gewinn je Titel legte ebenfalls um 2% auf 20,30 sfr zu. Unter dem Strich stand mit 13,5 Mrd. sfr 9% weniger Gewinn als 2021, unter anderem wegen höherer Abschreibungen, Steuern und Zinsaufwendungen. Roche will die Ausschüttung um 0,20 auf 9,50 sfr je Titel anheben.
Neue Pharmachefin
Roche besetzte zudem die vakante Chefposition der Pharmasparte neu. Teresa Graham, die derzeit den Bereich Global Product Strategy des Pharmageschäfts leitet, übernimmt die Gesamtverantwortung für die dominierende Geschäftseinheit. Ihr Vorgänger Bill Anderson war Ende vergangenen Jahres zurückgetreten. Graham wird Mitglied der Konzernleitung und in Basel stationiert sein. Zudem wurde Levi Garraway, Chief Medical Officer und Executive Vice President von Global Product Development mit Sitz in South San Francisco, zum Mitglied der erweiterten Konzernleitung ernannt.