Russland opponiert gegen Beschlagnahmen
cru Frankfurt
Die russische Regierung will die Beschlagnahme von russischem Eigentum im Ausland vor Gerichten anfechten und droht mit Retourkutschen. „Nur damit es niemand vergisst, das ist ein zweischneidiges Schwert“, sagte Präsident Wladimir Putin im Staatsfernsehen. Am Montag hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die bisherige Deutschland-Tochter des russischen Gasriesen Gazprom, Gazprom Germania, bis Ende September unter die „vorübergehende“ Treuhandschaft der Bundesnetzagentur gestellt.
Etliche deutsche Unternehmen könnten zum Ziel von Retourkutschen werden. Uniper etwa besitzt 84% am russischen Stromversorger Unipro. Die BASF und der Investmentfirma des Oligarchen Michail Fridman gehörende Wintershall Dea ist an Gazprom-Gasfeldern beteiligt.
Angesichts des Energiepreisschocks erhalten derweil eine ganze Reihe deutscher Energiekonzerne milliardenschwere staatliche KfW-Kredite oder sogar Bürgschaften, damit sie Nachschusspflichten als Sicherheiten für ihre Geschäftspartner bei künftig vereinbarten Energielieferungen leisten können. Dazu zählen Leag (5,5 Mrd. Euro), Steag (400 Mill. Euro), Uniper (2 Mrd. Euro) und VNG (1 Mrd. Euro).
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