S Immo erwägt Verkauf deutscher Wohnimmobilien
Bloomberg/hek Wien/Frankfurt – Die österreichische S Immo erwägt den Verkauf von Wohnimmobilien in Deutschland. Ein solcher Schritt würde den Bestand des Wiener Unternehmens an Barmitteln erhöhen. Damit würde auch die Kriegskasse wachsen, die für Immobilienzukäufe in Österreich zur Verfügung steht, sagt Konzernchef Bruno Ettenauer im Interview mit Bloomberg.
Der Vermieter prüft den Angaben zufolge Positionen im Wert von Hunderten Millionen Euro. Jüngste Bewertungsgewinne sollen gesichert werden. Zudem geht es laut Ettenauer darum, im Kernportfolio des Konzerns, das sich von Deutschland über Österreich bis nach Zentral- und Osteuropa erstreckt, die Balance zu wahren. Etwa die Hälfte der deutschen Wohnimmobilien von S Immo befindet sich in Berlin.
In den vergangenen Jahren sei es Firmenpolitik gewesen zu deinvestieren, wenn gewisse Gewinne in Form von Bewertungszuwächsen, aber auch Verkaufspreisen ausgewiesen werden könnten, erklärt Ettenauer. Zum angestrebten Preis für das Portfolio will er sich nicht äußern.
Das Marktinteresse werde Umfang und Größe der zum Verkauf stehenden Tranchen bestimmen, sagt Ettenauer, der eine Entscheidung innerhalb der nächsten drei Monate erwartet. Seine Gewerbe- und Grundstücksflächen werde das Unternehmen behalten.
S Immo steht im Fokus des tschechischen Milliardärs Radovan Vitek, dessen CPI Property Group bereits 42,55% kontrolliert und sich das Unternehmen komplett einverleiben will. Anfang Mai hat S Immo angekündigt, die Aufhebung des Höchststimmrechts zu unterstützen, das einer Übernahme bisher im Wege steht. Im Gegenzug erhöht CPI die Offerte von 22 Euro auf 23,50 Euro je Aktie. Die Aktionäre sollen am 1. Juni über den Wegfall der Stimmrechtsbegrenzung abstimmen.