Salzgitter kürzt Jahresprognose zum dritten Mal
Salzgitter kürzt Jahresprognose zum dritten Mal
Restrukturierungsmaßnahmen belasten – Aktie auf Jahrestief
ste Hamburg
Zum dritten Mal im laufenden Geschäftsjahr hat Deutschlands zweitgrößter Stahlhersteller Salzgitter seine Geschäftsjahreszeile reduziert. Das SDax-Unternehmen verwies bei der Vorlage vorläufiger Zahlen zum dritten Quartal am Dienstag auf ein anhaltend schwaches konjunkturelles Umfeld. So werden die Umsatzerlöse 2024 zwischen 9,5 Mrd. und 10 (i.V. 10,8) Mrd. Euro anstatt wie seit Ende Juli avisiert bei rund 10 Mrd. Euro erwartet. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) soll zwischen 275 Mill. und 325 (i.V. 677) Mill. Euro und nicht mehr zwischen 400 Mill. und 500 Mill. Euro landen. Statt eines ausgeglichenen Vorsteuerergebnisses rechnet Salzgitter nun 2024 mit einem Vorsteuerverlust von -275 bis -325 (+238) Mill. Euro.
Die Salzgitter-Aktie gab am Dienstag bis zu 5,3% auf das Jahrestief von 12,96 Euro nach. Der neue Ausblick enthält den Angaben zufolge Einmalaufwendungen von bis zu 120 Mill. Euro vor allem für Restrukturierungen im Geschäftsbereich Handel, die über das laufende Ergebnisverbesserungsprogramm „Performance 2026“ hinaus eingeleitet worden seien. In den ersten neun Monaten lag der Umsatz bei 7,7 (8,4) Mrd. Euro, das Ebitda fiel auf 322 (576) Mill. Euro. Vor Steuern zeigt Salzgitter einen Verlust von -140 (+254) Mill. Euro.
Aurubis-Beteiligung stützt
Der Konzern verwies darauf, dass das Neunmonatsergebnis Wertberichtigungen von 130 (i.V. 0) Mill. Euro enthalte, die aus der Anpassung des Anlagevermögens der Gesellschaften der Mannesmann Precision Tubes-Gruppe im Geschäftsbereich Stahlverarbeitung resultierten. Ohne Sondereffekte liege das Ergebnis im Rahmen der Kapitalmarkterwartungen. Mit 109 (20) Mill. Euro positiv wirkte sich der Beitrag aus der knapp 30-prozentigen Beteiligung am Hamburger Kupferproduzenten Aurubis aus. Den Zwischenbericht zum 30. September will Salzgitter am 11. November veröffentlichen.