Salzgitter zeigt sich offen für Übernahmeofferte
Salzgitter offen
für Übernahmeofferte
Wirtschaftsflaute und hohe Energiepreise führen zu Gewinneinbruch
Reuters/dpa-afx Salzgitter
Der unter der Konjunkturschwäche ächzende Stahlkonzern Salzgitter stellt sich nicht grundsätzlich gegen eine mögliche Übernahme durch Großaktionär Günter Papenburg. Sollte tatsächlich eine Übernahmeofferte abgegeben werden, würden Vorstand und Aufsichtsrat im Rahmen ihrer gesetzlichen Pflichten eine begründete Stellungnahme dazu abgeben, teilte Salzgitter am Montag mit. „Unser Fokus liegt unvermindert darauf, die angesprochene Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz der Salzgitter AG auszubauen und die langfristige Transformation voranzutreiben. Daran hat und wird sich nichts ändern!“
Land skeptisch
Salzgitter hatte vergangene Woche mitgeteilt, Papenburg erwäge zusammen mit der TSR Recycling GmbH & Co. KG, den Salzgitter-Aktionären ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot zu machen. Das Land Niedersachsen ist größter Anteilseigner und begegnet dem Ansinnen mit Skepsis. Der Konzern hat ein Transformationsprogramm hin zur CO2-reduzierten Stahlproduktion angestoßen. Salzgitter ist mit rund 25.000 Mitarbeitern nach Thyssenkrupp der zweitgrößte Stahlkonzern in Deutschland.
Der Branche machen die hohen Energiepreise, eine schwache Nachfrage der Kunden vor allem aus der Automobilindustrie und dem Maschinenbau sowie Billiganbieter aus Fernost zu schaffen.
Gewinneinbruch
In den ersten neun Monaten verbuchte Salzgitter daher einen Gewinneinbruch. Bei einem Umsatzrückgang auf 7,7 (i.V. 8,4) Mrd. Euro sank das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf 320,6 (576) Mill. Euro. „Ein schwaches konjunkturelles Umfeld und die anhaltend hohen Energiepreise belasteten die Ertragskraft“, erklärte Salzgitter-Chef Gunnar Groebler. Eine Erholung sei bislang nicht in Sicht.