Der Öl- und Gaspreisschub hat der staatlichen Saudi Aramco erneut einen Gewinnsprung beschert. Unter dem Strich verdiente das saudi-arabische Unternehmen im dritten Quartal mit 41,9 Mrd. Euro rund 40% mehr als ein Jahr zuvor, wie der Konzern mitteilte. Seit dem Börsengang im Dezember 2019 ist das der zweitgrößte Nettogewinn in einem Quartal. Nur in den Monaten April bis Juni dieses Jahres war der Überschuss mit rund 48 Mrd. Euro noch höher.

Zwar sind die Ölpreise von ihrem höchsten Stand der vergangenen 14 Jahre im März wieder gesunken, weil die steigende Inflation und die straffere Geldpolitik der Zentralbanken die Weltwirtschaft bremsen. Dennoch kostet ein Barrel der Nordseesorte Brent derzeit rund 94 Dollar; das ist ein Fünftel mehr als zu Jahresbeginn. Das Hoch im März lag bei 130 Dollar. Aramco-Chef Amin Nasser gab sich zuversichtlich, dass die Ölnachfrage das gesamte Jahrzehnt weiter steigen dürfte.

Der Free Cashflow legte im dritten Quartal den Angaben zufolge um mehr als die Hälfte auf den Rekordwert von knapp 45 Mrd. Dollar zu. Die Dividendenpolitik will der Konzern indes beibehalten. So sollen für das Quartal 18,8 Mrd. Dollar an die Aktionäre ausgeschüttet werden – so viel wie in keinem anderen Unternehmen der Welt.