Die Unternehmerfamilie Schaeffler erhöht ihren Anteil am Regensburger Autozulieferer Vitesco Technologies auf 49,99%. Die Frage, ob die Aktien an der Börse erworben werden, beantwortete ein Sprecher der Familienholding IHO nicht. In der Branche ist jedoch zu hören, die Anteile seien auf dem freien Markt gekauft worden. In einer Mitteilung heißt es, die IHO Verwaltungs GmbH habe mit einer Bank eine verbindliche Vereinbarung über den Erwerb von 1580000 Aktien „mittels einer Derivatstruktur abgeschlossen“. Der Preis hänge vom durchschnittlichen Kurs bis Ende dieses Jahres ab, vorbehaltlich eines Mindest- und Höchstwerts. Eine Aussage, ob Schaeffler eine Mehrheit von Vitesco anstrebt, gibt es nicht.

Wie es heißt, nutzte die Familienholding den niedrigen Kurs. Vitesco, die von Continental abgespaltene Sparte für Antriebstechnik, ist seit September 2021 an der Börse notiert. Der erste Kurs lag bei 59,80 Euro. Im März hatte er mit knapp 27 Euro seinen bisher tiefsten Stand erreicht. Am Montag legte der Kurs in der Spitze um 8,1% auf 40 Euro zu.

Grund für die Mitteilung über die aufgestockte Beteiligung sind Wertpapiergeschäfte von Führungskräften (Directors Dealing). Georg Schaeffler, Geschäftsführer von Gesellschaften der IHO Holding und Aufsichtsratschef der Schaeffler AG, sitzt auch im Aufsichtsrat von Vitesco.

Die Beteiligung der Familie setzt sich aus 39,99% der IHO Verwaltungs GmbH und 10% der IHO Beteiligungs GmbH zusammen. Zwei weitere Aktionäre halten 5 oder mehr Prozent: die anglosüdafrikanische Vermögensverwaltungsfirma Ninety One (5,97%) und die ASW Privatstiftung (5,0%) des Vitesco-Aufsichtsratsvorsitzenden Siegfried Wolf.