Spezialglashersteller

Schott in Startlöchern für IPO der Pharma-Sparte

Kurz vor dem möglichen Börsengang im Frühjahr hat der Mainzer Spezialglashersteller Schott Pharma, der Spritzen aus Glas und Spezialkunststoff, Ampullen sowie Fläschchen für Medizin herstellt, das Wachstum beschleunigt und ein Rekordjahr erzielt.

Schott in Startlöchern für IPO der Pharma-Sparte

cru Frankfurt – Kurz vor dem möglichen Börsengang im Frühjahr hat der Mainzer Spezialglashersteller Schott Pharma, der Spritzen aus Glas und Spezialkunststoff, Ampullen sowie Fläschchen für Medizin herstellt, das Wachstum beschleunigt und ein Rekordjahr erzielt. Die Mutter Schott AG, die zu 100% der Carl-Zeiss-Stiftung mit Sitz im baden-württembergischen Heidenheim und im thüringischen Jena gehört, geht nun mit dem in Frankfurt erwarteten IPO der 2022 ausgegliederten Pharma-Sparte in die Startlöcher: „Der Vorstand der Schott AG wird das zeitnah mit uns und den Beratern diskutieren und im Frühjahr entscheiden“, sagte Schott-Pharma-Chef Andreas Reisse der Nachrichtenagentur dpa-afx.

Schott Pharma machte im Geschäftsjahr, das Ende September 2022 endete, nach noch ungeprüften Finanzzahlen in dem erstmals als eigenständige Sparte vorgelegten Bericht 821 Mill. Euro Umsatz – eine Steigerung um 27%, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. In den vergangenen fünf Jahren seien die Erlöse im Schnitt um mehr als 10% pro Jahr gewachsen. Noch stärker entwickelte sich die Profitabilität mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 219 Mill. Euro, das um 33% zulegte. Damit einhergehend erhöhte sich die Ebitda-Marge um 1,4 Prozentpunkte auf 26,7%. Dies unterstreicht die führende Rolle des Unternehmens im wachsenden Markt für injizierbare Medikamente. „Zudem erwarten wir, dass das für uns relevante Marktsegment in den kommenden Jahren jeweils um 7 bis 8% wachsen wird“, sagt CEO Reisse. „Entsprechend sehen wir eine steigende Nachfrage bei unseren margenstarken High-Value-Lösungen, wie vorfüllbare Glas- und Polymerspritzen“, die direkt vom Pharmaunternehmen befüllt werden können. In den USA handele es sich bei mehr als der Hälfte aller neu zugelassenen Medikamente um injizierbare Produkte. „Wir wachsen schneller als der Markt und erwarten, dass das so bleiben wird“, sagte Reisse.

Die Schott AG will mindestens 70% an ihrer Tochter behalten. „Wir wollen Teil von Schott bleiben“, betonte Reisse. „Eine starke Mutter im Hintergrund ist gut für uns.“ Die Ausgliederung bringe Schott Pharma etwas mehr Freiheit. „Und wir haben einen besseren Zugang zum Kapitalmarkt und zu Finanzierungsmöglichkeiten als unter dem Stiftungsmodell der Schott AG.“ Das gelte vor allem für etwaige künftige Zukäufe.