Schott prüft IPO für Pharmaglas-Sparte
Der Glashersteller Schott prüft nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg die Optionen für das Geschäft mit Spezialglas für den Pharmabereich, darunter auch einen Börsengang. Der Geschäftsbereich des Mainzer Unternehmens könnte dabei mit etwa 4 Mrd. Dollar (3,6 Mrd. Euro) bewertet werden, berichtet Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Schott spreche bereits mit potenziellen Beratern über einen möglichen Börsengang im nächsten Jahr, hieß es. Die Überlegungen seien allerdings noch nicht abgeschlossen und es wurden noch keine endgültigen Entscheidungen über Umfang oder Zeitpunkt eines Börsengangs getroffen. Vor einem möglichen IPO müsste die Tochter zunächst ausgegliedert werden, hieß es. Das Unternehmen könnte auch alternative Optionen prüfen, etwa einen Verkauf.
Ein Vertreter von Schott erklärte, das Pharmageschäft sei und bleibe ein Kernbestandteil der Wachstumsstrategie. Man prüfe allerdings “fortwährend” Strategie- und Finanzierungsoptionen.
Glasprodukte von Schott werden in vielen Bereichen eingesetzt, von Gebäudefassaden bis zu Lasern. Die Pharmasparte stellt Glasröhren her, die etwa für Spritzen, Ampullen und Fläschchen verwendet werden. Die Schott AG gehört der Carl-Zeiss-Stiftung, die auch den Linsenhersteller und Optoelektronikspezialisten Carl Zeiss AG kontrolliert.
Nach einem Rekordjahr 2021 sind Börsengänge im ersten Quartal weltweit stark zurückgegangen: Die durch den Krieg in der Ukraine gestiegene Volatilität und die hohe Inflation verunsichern Anleger. Allerdings setzen die Banker auf eine Erholung in den kommenden Monaten: Die Pipeline ist voll und die Aktienmärkte haben ihre Jahrestiefststände bereits wieder deutlich hinter sich gelassen.