Digitalspedition

Sennder schickt ersten Elektro-Lkw auf die Reise

Die Berliner Digitalspedition Sennder will grenzüberschreitende emissionsfreie Transporte mit Elektro-Schwerlastern in Europa voranbringen. In einem Pilotprojekt wurden 17 Tonnen Industriegut per E-Laster auf die Reise geschickt.

Sennder schickt ersten Elektro-Lkw auf die Reise

sp Berlin

Die Berliner Digitalspedition Sennder will in einer Kooperation mit dem US-Spezialchemiekonzern Cabot grenzüberschreitende, emissionsfreie Transporte mit Elektro-Schwerlastern in Europa voranbringen und hat dazu in einem Pilotprojekt für Cabot einen Transport von gut 17 Tonnen Industriegut per E-Lastwagen auf die Reise geschickt. „Gemeinsam mit Cabot haben wir unseren ersten emissionsfreien innereuropäischen Transport mit einem Elektro-Lkw erfolgreich umgesetzt“, erklärte Graham Major-Ex, Head of Green Business bei dem Berliner Start-up. Damit wolle man das Potenzial von emissionsfreien Transporten für die Logistikbranche aufzeigen, sagte er.

Die 2015 gegründete Sennder, die im laufen Turnus in einer Series D insgesamt 240 Mill. Dollar bei Investoren eingesammelt hat und die Bewertung dabei über 1 Mrd. Dollar geschraubt hat, verzeichnet eine wachsende Nachfrage nach emissionsarmen Transporten. „Grüne Transporte sind endlich ein Thema“, sagte Firmenmitgründer und CEO David Nothacker im März (vgl. BZ vom 3. März). Der Lkw-Verkehr sei für 6% der CO2-Emissionen in Europa verantwortlich und nicht einmal ein Drittel aller Lkw-Fahrten erfolgten im beladenen Zustand. Doch während immer mehr Unternehmen Emissionseinsparungen ankündigten, habe es für die Einkäufer von Transportdienstleistungen bisher kein Budget für den Einkauf grüner Transporte gegeben. „Jetzt sehen wir zum ersten Mal, dass Budgets vorhanden sind“, sagte Nothacker im Frühjahr.

Auch Cabot hat bereits angekündigt, bis zum Jahr 2050 die Emissionen weltweit auf Netto-null zu senken, und investiert dazu auch in emissionsfreie Transporte. Der jetzt von Sennder organisierte Transport erfolgte von Botlek in den Niederlanden nach Antwerpen in Belgien. Der getestete 40-Tonner-Elektro-Lkw nutzte die Ladeinfrastruktur entlang der Autobahn in den Niederlanden. Das Land weist anders als Deutschland eine der dichtesten Ladeinfrastrukturen der Welt aus.