Die Berliner Digitalspedition Sennder und der italienische Lkw-Hersteller Iveco haben gemeinsam mit dem polnischen Logistikdatenspezialisten CO3 eine Software vorgestellt, mit der Spediteure und Verlader ihre Straßenfracht verfolgen können. Die neue Tracking-Lösung nutzt die in den meisten neueren Lkw eingebauten GPS-Tracker. Neben der CNH-Tochter Iveco will auch der schwedische Lkw-Hersteller Scania die GPS-Tracker in seinen Trucks für die vorgestellte Lösung aktivieren, heißt es. Scania ist strategischer Investor bei Sennder, die von namhaften Risikokapitalgebern wie Baillie Gifford, Accel, Lakestar und HV Capital zuletzt bereits mit mehr als 1 Mrd. Dollar bewertet wurde.

„Zu wissen, wo sich die Ware befindet, ist Grundlage für die Bekämpfung von Lieferengpässen“, sagte Sennder-Mitgründer und CEO David Nothacker zu Reuters. Er sitzt auch im Board von CO3, die vor zwei Jahren mit Unterstützung von Sennder gestartet ist. Die Berliner Digitalspedition hat einen siebenstelligen Betrag in CO3 investiert und will demnächst auch Lkw-Hersteller als Anteilseigner gewinnen, wie aus dem Umfeld von Sennder zu hören ist. Die jetzt vorgestellte Tracking-Software soll so als Industrie-Standard etabliert werden.

Sennder gilt als größter digitaler Spediteur Europas. An die Plattform sind mehr als 40000 Lkw angeschlossen. Das neue Angebot ist ab sofort für ganz Europa verfügbar. Die mit Hilfe von Frachtdaten erhöhte Transparenz soll flexiblere Reaktionen in der Lieferkette ermöglichen. Neben Tracking-Daten können aber auch Verbrauchsdaten aufgezeichnet werden, um etwa den CO₂-Fußabdruck zu errechnen, oder Arbeitszeiten erfasst werden. Nutzer der Software-Plattform von Sennder haben direkten Zugang zu den Daten.