Sidara bietet erneut für Wood Group
Sidara bietet erneut für Öldienstleister Wood Group
Marktkapitalisierung der schottischen Firma stark gesunken
hip London
Der schottische Öldienstleister Wood Group kommt nicht aus den Schlagzeilen: Sidara unternimmt einen weiteren Anlauf zur Übernahme der FTSE-250-Gesellschaft. Im August vergangenen Jahres hatte sich der Kaufinteressent aus Nahost „im Lichte der steigenden geopolitischen Risiken und Ungewissheit an den Finanzmärkten“ zurückgezogen.
Seitdem ist viel passiert: Die von Energieminister Ed Miliband (Labour) vorangetriebene Klimapolitik erschwert die Erschließung neuer Vorhaben in der Nordsee und setzt die Öl- und Gasbranche in Großbritannien zunehmend unter Druck. Wood-Finanzchef Arvind Balan nahm vergangene Woche seinen Hut, weil er seine beruflichen Qualifikationen nicht ganz zutreffend dargestellt hatte.
Börsenwert deutlich niedriger
Die Marktkapitalisierung der Wood Group ging auf einen Wert von weniger als 200 Mill. Pfund zurück. Das ist ein Achtel dessen, was Sidara im Sommer 2024 für das Unternehmen hätte bezahlen müssen. Es ist Schnäppchenzeit in Aberdeen. Daran ändern auch die Kursgewinne nach Bekanntwerden des erneuten Interesses der in Dubai beheimateten Gesellschaft nichts.
Wie Wood Group mitteilte, ist Sidara erneut auf den Board des Unternehmens zugegangen. Es sei aber nicht gesagt, dass es zu einem Angebot komme. Auch zu den möglichen Konditionen ließen sich noch keine Aussagen treffen.
Zunehmende M&A-Aktivität
Sidara ist der Handelsname von Dar Al-Handasah. Vier Professoren der American University of Beirut gründeten 1956 das Engineering- und Projektmanagement-Unternehmen. Mittlerweile hat es mehr als 20.000 Mitarbeiter. Es unterhält 308 Niederlassungen in 60 Ländern. Unter den Marken, die sich unter seinem Dach tummeln, finden sich auch das Architekturbüro Perkins & Will sowie der Projektmanager Currie & Brown.
Die M&A-Aktivität in der Energiebranche nimmt deutlich zu. Zuletzt sicherte sich der kanadische Assetmanager Brookfield, der den ehemaligen britischen Notenbankchef Mark Carney beschäftigt, für 1,7 Mrd. Dollar das US-Geschäft mit erneuerbaren Energien des britischen Netzbetreibers National Grid.