Siemens Gamesa streicht 2 900 Arbeitsplätze
mic München
Siemens Gamesa greift wie angekündigt zum Rotstift, um den Turnaround zu erreichen. Es würden 2900 Stellen gestrichen, erklärte der spanisch-deutsche Windanlagenbauer. Dänemark trifft es mit 800 Arbeitsplätzen am härtesten, in Deutschland sollen 300 Stellen entfallen. In Spanien sind 475 Beschäftigte betroffen. Der Konzern beschäftigt 27000 Menschen.
„Es ist nie leicht, eine solche Entscheidung zu treffen“, lässt sich Siemens-Gamesa-Vorstandsvorsitzender Jochen Eickholt zitieren: „Aber jetzt ist es an der Zeit, entschiedene und notwendige Maßnahmen zu ergreifen, um die Wende zu schaffen und eine nachhaltige Zukunft zu sichern.“ Eickholt bekräftigte, dass das neue Strategieprogramm, das unter dem Namen „Mistral“ läuft, im Januar 2023 starten soll. Das künftige Betriebsmodell solle schlanker sein. Eickholt kündigte Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern über die Arbeitsplatzreduzierung an. Die Stellen sollten spätestens im Geschäftsjahr 2024/2025 (30. September) abgebaut sein.
Siemens Gamesa hatte zuletzt im August die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr gesenkt, nachdem im Januar das Gewinn- und Umsatzziel reduziert und später die Profitprognose pessimistischer formuliert worden war. Demnach wird der Umsatz am unteren Ende der Spanne von −2 % bis −9% schrumpfen, die Umsatzrendite bezogen auf das bereinigte Ebit soll −5,5% betragen. Mehrheitsaktionär Siemens Energy hatte bereits vor einigen Monaten angekündigt, das Unternehmen komplett übernehmen zu wollen.