Sinkende Energiepreise schmälern Shell-Gewinn
Sinkende Energiepreise schmälern den Gewinn von Shell
Ölkonzern zahlt mehr Dividende und kauft Aktien zurück
hip London
Der britische Ölkonzern Shell hat mit seinem Gewinn für das abgelaufene Quartal die Markterwartungen verfehlt. Der Rückgang der Energiepreise und eine wegen Wartungsarbeiten niedrigere Förderung trugen wesentlich dazu bei. Wie der BP-Rivale mitteilte, war das bereinigte Ergebnis von 5,1 (i.V. 11,5) Mrd. Dollar nicht einmal halb so groß wie ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt 5,5 Mrd. Dollar auf der Rechnung. “Shell hat trotz eines niedrigeren Rohstoffpreisumfelds im zweiten Quartal eine starke operative Performance und starke Cashflows geliefert”, sagte CEO Wael Sawan.
Shell setzt auf Aktienrückkäufe
Wie auf dem Kapitalmarkttag angekündigt, soll die Dividende um 15% erhöht werden. Zudem wird ein 3 Mrd. Dollar schwerer Aktienrückkauf für die kommenden drei Monate angefahren. Am Markt hatte man im Schnitt bereits mit einem Volumen von 2,9 Mrd. Dollar gerechnet. Bei der Bekanntgabe der Ergebnisse des laufenden Quartals soll, vorbehaltlich der Zustimmung des Boards, ein weiterer Rückkauf von mindestens 2,5 Mrd. Dollar folgen.
Das Upstream-Geschäft (Förderung und Exploration) steuerte 1,7 (4,9) Mrd. Dollar zum bereinigten Ergebnis bei. Am Markt hatte man 1,9 Mrd. Dollar angesetzt. Hier machten sich neben den gesunkenen Preisen auch Wartungsarbeiten in margenstarken Ölfeldern bemerkbar. Die Förderung lag um 9% unter Vorjahresniveau. Allerdings zeigen die Zahlen von Wettbewerbern wie Equinor, dass sich die Preisrückgänge für Öl und Gas auch durch eine höhere Produktion nicht unbedingt ausgleichen lassen. Ein Barrel Rohöl (159 l) der Nordsee-Sorte Brent kostete im Juni vergangenen Jahres 122 Dollar. Im abgelaufenen Quartal bewegte sich sein Preis bei 75 Dollar.
Die Petrochemiesparte Chemicals & Products trug 0,45 (i.V. 2,04) Mrd. Dollar zum bereinigten Ergebnis bei. Gründe waren niedrigere Margen im Raffineriegeschäft sowie eine geringere Nachfrage und niedrigere Beiträge von Gemeinschaftsunternehmen und Beteiligungen. Analysten hatten 0,73 Mrd. Dollar erwartet. Das eher kleine Geschäft mit erneuerbaren Energien (Renewables & Energy Solutions) übertraf die Erwartungen.