Die Aktie des italie­nischen Premium-Reifenherstellers Pirelli hat am Donnerstag mit einem kräftigen Plus geschlossen. Zuvor hatte der chinesische Großaktionär Sinochem (37%) Verkaufsgerüchte dementiert, die den Pirelli-Kurs vorübergehend abstürzen ließen. Es gebe keine Pläne, den 2015 für 8 Mrd. Euro erworbenen Anteil abzugeben, teilte Sinochem mit.

Verkaufsgerüchte tauchen immer wieder auf. Als potenzielle Interessenten gelten neben Konkurrenten wie Michelin, Goodyear und Continental auch der Bremsenhersteller Brembo, der mit 5,2% an Pirelli beteiligt ist. Größere Anteile halten ferner die Camfin des Vizepräsidenten und langjährigen CEO Marco Tronchetti Provera mit 14% und der chinesische Silk Road Fund mit 9%. Ein Aktionärspakt sichert Sinochem den Posten des Chairman, gewährt aber der italienischen Camfin auf vielen strategischen Gebieten Vetorechte und die operative Führung.

Pirelli ist an der Börse mit 5 Mrd. Euro bewertet, dürfte 2022 etwa 6,5 Mrd. Euro erlöst haben und wies per Ende September einen Nettogewinn von 359 Mill. Euro (plus 52% gegenüber Vorjahr) auf.