– Ein sehr gutes Tourismusgeschäft in den Sommermonaten und zugleich saftige Preiserhöhungen haben dafür gesorgt, dass der Autovermieter Sixt im laufenden Jahr noch mehr umsetzt und verdient als zuletzt vom Vorstand erwartet. Das im MDax notierte Unternehmen teilte ad hoc mit, seine Prognose für das laufende Jahr „deutlich“ zu erhöhen. Die Anleger reagierten auf die Nachricht begeistert. Die Stammaktie sprang kurz nach der Meldung im Xetra-Handel zeitweise um 5,7 % auf 104,70 Euro. Es handelt sich bei Sixt faktisch um die zweite Prognoseanhebung für 2022 nach einer Serie von Erhöhungen im vergangenen Jahr, als der Konzern sich bereits von den Folgen der Corona-Pandemie spürbar erholen konnte. Für den aktuellen 12-Monats-Berichtsturnus rechnet die Geschäftsleitung mit einem Vorsteuergewinn in einer Bandbreite zwischen 500 Mill. und 550 Mill. Euro. Zur Vorlage des Halbjahresberichts legten die Co-Vorstandschefs Alexander und Konstantin Sixt bereits einen Schnaps auf die bisherige Prognose (380 Mill. bis 480 Mill. Euro) drauf. Seinerzeit sprachen sie davon, das obere Ende der Spanne erreichen zu wollen (vgl. BZ vom 10. August). Nun sahen sich die beiden Brüder auf Basis vorläufiger Zahlen für den August dazu veranlasst, ihre Erwartungen hochzuschrauben. Beim Konzernumsatz rechnen sie nun damit, 2022 eine Bandbreite von 2,8 Mrd. bis 3,1 Mrd. Euro erzielen zu können. Bisher avisierte die Konzernführung „deutlich über 2,28 Mrd. Euro“. Zum Vergleich: 2021 steigerte Sixt ihre Erlöse um die Hälfte auf 2,3 Mrd. Euro. Der Vorsteuergewinn schnellte auf 442 Mill. Euro hoch nach einem Verlust von 82 Mill. Euro 2020. Ihr höchstes Vorsteuerergebnis erwirtschaftete Sixt 2018 mit 535 Mill. Euro. Das Resultat war allerdings seinerzeit durch Sondererträge aus dem Verkauf der Anteile der Carsharing-Aktivitäten an BMW überzeichnet. Insofern steuert Sixt 2022 auf ein Rekordjahr zu.