Erneuerbare Energien

SMA Solar durch Chipmangel ausgebremst

Der Solartechnikkonzern SMA Solar stellt sich für das laufende Geschäftsjahr 2022 auf weiteren Gegenwind durch die globale Halbleiterknappheit ein. „Der Mangel an elektronischen Bauteilen wird uns auch in den kommenden Monaten begleiten“, sagte...

SMA Solar durch Chipmangel ausgebremst

kro Frankfurt

Der Solartechnikkonzern SMA Solar stellt sich für das laufende Geschäftsjahr 2022 auf weiteren Gegenwind durch die globale Halbleiterknappheit ein. „Der Mangel an elektronischen Bauteilen wird uns auch in den kommenden Monaten begleiten“, sagte Vorstandssprecher Jürgen Reinert bei der Veröffentlichung der Jahresbilanz. Spätestens seit Beginn der zweiten Jahreshälfte 2021 machen die fehlenden Chips dem SDax-Konzern aus dem hessischen Niestetal spürbar zu schaffen.

Besonders betroffen war zuletzt das Segment Business Solutions, das sich mit seinen Hard- und Softwarelösungen für die Solarstromerzeugung an kleine und mittlere Gewerbebetriebe sowie an die Wohnungswirtschaft richtet. Hier habe der Bauteilemangel SMA in ihrer Lieferfähigkeit just in dem Moment eingeschränkt, als die Nachfrage nach der coronabedingten Unsicherheit wieder angestiegen war. Der Umsatz in der Sparte ging somit im vergangenen Jahr um gut 16 % zurück. In den zwei anderen Segmenten Home Solutions und Large Scale & Project Solutions stagnierten die Umsätze.

Insgesamt verbuchte das Unternehmen damit einen konzernweiten Rückgang bei den Erlösen von 4 % auf 984 Mill. Euro. Das operative Ergebnis war wegen eines gekündigten Servicevertrags für Fotovoltaik-Kraftwerke stark von 71,5 Mill. Euro im Vorjahr auf 8,7 Mill. Euro eingebrochen. Im entsprechenden Portfolio gebe es keinen weiteren Vertrag, der vergleichbare Bedingungen aufweist, versicherte Reinert.

Im ersten Quartal rechnet das Management im Vergleich zum Vorjahr nun mit einem Umsatzrückgang um bis zu 13 % auf 210 bis 220 Mill. Euro. Das Ebitda soll bei 12 bis 16 Mill. Euro landen, nach gut 20 Mill. Euro im Vorjahr. Dies übertraf die Erwartungen am Markt, im Gegensatz zum avisierten Umsatz.

An der Börse fand die Aktie bis zum Nachmittag keine klare Richtung, landete zum Handelsende dann aber mit gut 3 % im Plus. „Mittel- bis langfristig sehen wir hervorragendes Wachstumspotenzial für SMA“, sagte Reinert. Der Umbau zu einer dezentralen Stromversorgung auf Basis erneuerbarer Energiequellen werde sich in den kommenden Jahren noch einmal beschleunigen.

SMA Solar
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro20212020
Umsatz9841027
Auslandsanteil (%)7580
Ebitda972
Ebitda-Marge (%)0,97
Konzernergebnis−2328
Ergebnis je Aktie (Euro)−0,660,81
Investitionen5657
Eigenkapitalquote (%)3941,8
Nettoliquidität222226
Mitarbeitende (Zahl)35103264
Börsen-Zeitung