So wenig IPO-Volumen wie seit 2019 nicht mehr
cru Frankfurt
Krieg, Zinsanstieg und Bankenkrise: Weltweit ist das Volumen der Börsengänge gefallen – auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren. Die Emissionserlöse aus IPOs schrumpften im ersten Quartal global um 61 % von 54,6 Mrd. auf 21,5 Mrd. Dollar. Das ist der niedrigste Stand seit dem ersten Quartal 2019, als insgesamt 15,1 Mrd. Dollar erlöst wurden. Die Zahl der IPOs ging zugleich um 8 % auf 299 zurück. Das geht aus Daten der Unternehmensberatung EY hervor.
In Deutschland gab es 2023 bis dato gerade einmal zwei Börsengänge – das verpatzte Debüt der United-Internet-Webhosting-Tochter Ionos und die kleine Beteiligungsgesellschaft Neon Equity an der Börse in Düsseldorf. Die Erstnotiz von Ionos belegte indes immerhin Platz 10 im Ranking der weltweit größten Börsengänge. Schon im Gesamtjahr 2022 gab es am deutschen Aktienmarkt nur fünf Börsendebüts operativer Unternehmen – darunter vor allem die Porsche AG – und zwei Emissionen von Spacs (Special Purpose Acquisition Companies).
Global sieht es kaum besser aus: Rund um die Welt schieben Unternehmen ihre IPOs auf und hoffen auf bessere Bedingungen. Die Zahl der Börsengänge mit einem Emissionsvolumen oberhalb der 1-Mrd.-Euro-Marke sank im ersten Quartal von sieben auf einen. Die meisten IPOs kamen aus dem Technologiesektor.
Die größte Transaktion war die Erstnotiz der Gassparte des staatlichen arabischen Ölkonzerns Adnoc (Abu Dhabi Oil Company) mit 2,5 Mrd. Dollar Emissionserlös. Auf den Plätzen 2 und 3 folgten die Börsengänge des US-Herstellers von Solarenergieanlagen Nextracker und des chinesischen Lithiumlieferanten Hunan Yuneng New Energy Battery Material im Volumen von 734 Mill. bzw. 663 Mill. Dollar.
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