Softbank erwägt Auflegung eines dritten Vision Fund
Reuters/kro Tokio
− Der weltgrößte Technologieinvestor Softbank erwägt einem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge die Auflegung eines dritten Vision Fund. Softbank werde aller Voraussicht nach eigenes Kapital einsetzen und in den kommenden Monaten darüber entscheiden, berichtete das Blatt am Mittwoch. Softbank-Chef Masayoshi Son hatte vergangenen Monat mitgeteilt, dass er den Investmentarm Vision Fund nach einem im Zuge der weltweiten Tech-Baisse entstandenen Verlust von 50 Mrd. Dollar im ersten Halbjahr umstrukturieren werde. Die Größe eines neuen Fonds könne jedoch nicht bestimmt werden und das Unternehmen könnte stattdessen zusätzliches Geld in den Vision Fund 2 stecken.
Ein neuer Fonds wäre dem Bericht zufolge eine Möglichkeit, die Mitarbeitervergütung neu zu regeln. Das Technologiekonglomerat hat seine Investitionstätigkeit radikal zurückgefahren und wichtige Vermögenswerte verkauft, darunter Anteile am chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba, dem bisher lukrativsten Investment. Gleichzeitig strebten die Führungskräfte einen Börsengang des Chipdesigners Arm zur Beschaffung weiterer Mittel an. Das Unternehmen gilt als Ikone der britischen Wirtschaft. Son hatte ursprünglich einem IPO an der Nasdaq den Vorzug gegeben, weil er dort auf eine höhere Bewertung hoffte. Die britische Regierung intervenierte jedoch und versuchte Softbank zu einer Notierung in Großbritannien zu bewegen. Im Zuge der Regierungskrise wurde der IPO-Plan vorerst auf Eis gelegt.