Die hohe Wertminderung der Technologiefonds der japanischen Softbank Group bringt auch ihren Gründer und CEO Masayoshi „Masa“ Son mächtig in die Bredouille: Der 65-jährige Milliardär schuldet seiner eigenen Firma 4,7 Mrd. Dollar, wenn man die Verluste des internen Hedgefonds SB Northstar von 2 Mrd. Dollar einbezieht. Diese Schulden bestätigte Softbank der „Financial Times“.

Zum Ärger einiger Aktionäre vermischte der Japaner in den vergangenen Jahren seine eigenen Finanzinteressen stark mit denen seines Unternehmens. Son hält 17,25% des Vision Fund 2 über ein Vehikel, das für seine nicht börsennotierten Beteiligungen eingerichtet wurde. Nach dem gleichen Muster gehören Son 17,25% eines Fonds, der in lateinamerikanische Start-ups investiert. Schließlich ist er zu einem Drittel an SB Northstar beteiligt, einer konzerninternen Einheit für den Handel mit Aktien und Derivaten.

Softbank hatte ihm dieses Kapital vorgestreckt und als Sicherheit 8,9 Millionen von Sons eigenen Aktien für den Vision Fund 2 und 2,2 Millionen Aktien für den Lateinamerika-Fonds erhalten. Nun haben die weltweiten Kurs- und Wertrückgänge von Technologieunternehmen der Investmentsparte der Softbank Group drei Quartale mit roten Zahlen beschert. Sons Anteilswert am Vision Fund 2 ist von 2,8 Mrd. Dollar Ende 2021 auf null per Ende September gefallen. Beim Lateinamerika-Fonds liegt er mit 669 Mill. Dollar im Minus.

Die Fondsanteile sind so strukturiert, dass der Milliardär keine Barzahlung im Voraus leistete. Er muss zum Zeitpunkt der Rückzahlung nur 3% Zinsen auf diesen „unbezahlten Aktienerwerbsbetrag“ zahlen. Diese Zinsen werden in seine Verbindlichkeiten hineingerechnet. Zudem muss er ungedeckte Rückzahlungsverpflichtungen erst am Ende der Fondslaufzeit von zwölf Jahren begleichen.