Standard & Poor’s (S&P) reagiert auf die wenig erbaulichen Aussichten für Bayer. Die Bonitätswächter senken den Ausblick für das mit „BBB“ unveränderte Emittentenrating von positiv auf stabil. Das Verhältnis der für das Rating relevanten Schulden zum bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) habe sich 2023 auf das 3,2-Fache (i.V. 2,8) verringert. Zugleich sei der freie Cashflow auf 1,3 (i.V. 3,1) Mrd. Euro angeschmolzen, heißt es zur Begründung.

Das operative Ergebnis wird nach Einschätzung der Ratingagentur im laufenden Geschäftsjahr wie auch 2025 unter dem 2023 erreichten Niveau verharren. Entsprechend werde sich der Verschuldungsgrad nach 3,5 bis 3,7 im laufenden Jahr erst 2025 Richtung 3 bewegen. Die Bonitätsnote werde gleichwohl vom freien Mittelzufluss unterstützt, der sich in den beiden Jahren zwischen 2 und 2,5 Mrd. Euro bewegen dürfte.

Der stabile Ausblick bringe die Einschätzung zum Ausdruck, dass das neue Organisationsmodell erfolgreich eingeführt, die Patentklippe angemessen umschifft und dem Abbau der Verschuldung Vorrang eingeräumt wird. Die Ratingkonkurrenz Moody’s hatte den Ausblick auf das „Baa2“-Rating schon im November mit einem negativen Ausblick versehen. Erst in der vorigen Woche hatte das Management erklärt, das Rating bis Ende 2026 in Richtung eines Single-A-Ratings bekommen zu wollen.

Bayer ächzt seit der Übernahme von Monsanto unter einem Schuldenberg. Dessen Abbau wird nicht zuletzt durch die hohen Vergleichszahlungen im Zusammenhang mit den anhängigen Glyphosat- und PCB-Klagen vereitelt. Zwischen 2019 und 2023 zahlte Bayer allein für Rechtsstreitigkeiten 13 Mrd. Euro, wie Finanzchef Wolfgang Nickl erst in der vorigen Woche darlegte.