Sparmaßnahmen tragen für Evonik Früchte
Sparmaßnahmen tragen
für Evonik Früchte
Satter Ergebnissprung – Schwäche in der C4-Chemie
ab Köln
Sparmaßnahmen und steigende Absatzpreise für Futtermittelzusätze haben Evonik im dritten Quartal einen Ergebnissprung um fast ein Fünftel beschert. Von einer breiten Erholung der Nachfrage ist aber keine Spur. „Der Gegenwind der Konjunkturkrise bläst uns kalt ins Gesicht“, fasst Vorstandschef Christian Kullmann zusammen, der vom „dritten erfreulichen Quartalsergebnis in Folge spricht“. Entsprechend wird die im Sommer erhöhte Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Der operative Gewinn (Ebitda) wird in einer Spanne zwischen 1,9 und 2,2 Mrd. Euro erwartet.
Mit der Geschäftsentwicklung bildet der Essener Chemiekonzern eine rühmliche Ausnahme in der Branche. BASF und Covestro schoben ihre Jahresprognosen zuletzt an den unteren Rand der jeweiligen Zielspanne. Wenngleich Evonik im Berichtsquartal lediglich ein kleines Umsatzplus um 2% auf 3,8 Mrd. Euro gelang, schnellte das bereinigte operative Ergebnis um 19% auf 577 Mill. Euro in die Höhe. Nach Steuern und Anteilen Dritter blieben 223 (i.V. –91) Mill. Euro hängen.
Höhere Preise für Methionin
„Wir arbeiten uns aus eigenen Kräften immer weiter aus der Talsohle von 2023 heraus“, freut sich Finanzchefin Maike Schuh. Ihr Augenmerk liegt seit jeher auf dem freien Mittelzufluss, der sich im Zeitraum Januar bis September auf 701 (i.V. 415) Mill. Euro belief. An Einsparungen wollen es die Essener 2024 auf 400 Mill. Euro bringen. Diesen stünden allerdings einige Kostensteigerungen entgegen.
Allerdings trugen die Divisionen nicht gleichermaßen zu der Entwicklung bei. Das größte Plus im operativen Ergebnis verzeichnete die Division Nutrition & Care, in der sich das schwankungsanfällige Geschäft mit essenziellen Aminosäuren für Tierfutter befindet. Auch den Divisionen Specialty Additives und Smart Materials gelangen prozentual zweistellige Ergebniszuwächse. Derweil war die Division Performance Materials mit einem Ergebniseinbruch konfrontiert. Damit dürfte sich der beabsichtigte Verkauf des C4-Verbunds weiter hinziehen.