Umfrage des VKU

Stadtwerke brauchen dringend neue Eigenkapitalquellen

Die Energiewende bringt kommunale Unternehmen in Finanzierungsnöte. Der Investitionsbedarf für die kommenden zehn Jahre wird auf 22,7 Mrd. Euro taxiert. Woher soll das Geld kommen?

Stadtwerke brauchen dringend neue Eigenkapitalquellen

Energiewende bringt Stadtwerke in Finanzierungsnöte

ab Köln

Die gewaltigen Kosten für die Energiewende bringen kommunale Unternehmen in Finanzierungsengpässe. Den Investitionsbedarf für die kommenden zehn Jahre taxieren die Unternehmen auf insgesamt 22,7 Mrd. Euro, wie aus einer Umfrage des Verbands der kommunalen Unternehmen (VKU) und von PwC hervorgeht. Allein die befragten kommunalen Versorger rechnen mit einem durchschnittlichen Investitionsbedarf von 400 Mill. Euro. Das Investitionsvolumen entfällt laut Umfrage mit 6,3 Mrd. Euro (28%) auf Wärmeversorgung, mit 5,7 Mrd. Euro (25%) auf Stromversorgung und Stromnetz und mit weiteren 5,7 Mrd. Euro auf die Wasserver- und Abwasserentsorgung.

Begrenzte Innenfinanzierungskraft

Die Investitionen können die Versorgungsunternehmen jedoch nur zu 30% aus eigener Kraft stemmen. Sie langfristig über Bankdarlehen sicherstellen zu können, erwarten nur 53% der befragten Unternehmen, bei den kommunalen Versorgern sind es sogar nur 31%. Daher bedarf es frischen Eigenkapitals. Doch nur 30% der Befragten haben die Möglichkeit, im bestehenden Gesellschafterkreis frische Eigenmittel einzuwerben. Neue Gesellschafter an Bord zu holen kommt lediglich für 27% infrage. Am liebsten wären den Unternehmen Bürgerbeteiligungen. Aufgrund des begrenzten Potenzials dieser Finanzierungsform „sollten Versorgungsunternehmen Alternativen wie Anleihen, Mezzanine-Finanzierungen und Anlagenleasing prüfen“, rät PwC.

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