Stahlkocher steuern auf harte Tarifrunde zu
dpa-afx Düsseldorf/Duisburg – In der deutschen Stahlindustrie bahnt sich 2019 eine harte Tarifrunde an. Der Arbeitgeberverband Stahl reagierte am Mittwoch mit Unverständnis auf die Forderung der IG Metall für die zusammen 80 000 Beschäftigten nach 6 % mehr Geld und nach Einführung eines Urlaubsgelds von 1 800 Euro. “Es fällt schwer, den Forderungskatalog der IG Metall zu kommentieren, ohne die anstehenden Tarifverhandlungen atmosphärisch zu belasten”, erklärte der Verband am Mittwoch.Aus Sicht der Arbeitgeber ist eine Einigung “auch nur in der Nähe der IG-Metall-Forderungen” vollkommen ausgeschlossen. Der Düsseldorfer Bezirksleiter der IG Metall und Verhandlungsführer der Gewerkschaft für die nordwestdeutsche Stahlindustrie, Knut Giesler, hatte die Forderung mit der aktuell guten wirtschaftlichen Situation der Branche begründet. Erstmals seit vielen Jahren finde eine Stahl-Tarifrunde nicht im “Krisenmodus” statt, sagte er. Derzeit liege der mittlere Stahlpreis für die Sorte Breitband um rund 80 % höher als noch vor drei Jahren. Zudem betrage die Kapazitätsauslastung mehr als 90 %, sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft im Osten, Olivier Höbel.An Stelle von mehr Urlaubsgeld sollen sich die Beschäftigten nach dem Willen der Gewerkschaft auch für etwa sechs zusätzliche freie Tage entscheiden können. Dabei müsse es darum gehen, die steigende Belastung der Beschäftigten zu kompensieren, sagte Giesler.