Stellantis rechnet mit herbem Absatzeinbruch
Die Verkäufe des schwächelnden Autokonzerns Stellantis sind im abgelaufenen dritten Quartal deutlich eingebrochen. Weltweit seien voraussichtlich 1,15 Millionen Autos verkauft worden und damit rund ein Fünftel weniger als ein Jahr zuvor, teilte der VW-Rivale am Mittwoch in Amsterdam auf Basis vorläufiger Schätzungen mit.
Vor allem im lukrativsten und wichtigsten Markt Nordamerika fielen die Verkäufe deutlich: Mit 299.000 Fahrzeugen wurde Stellantis (unter anderem Peugeot, Citroen, Fiat, Chrysler, Jeep, Alfa Romeo) hier 36% weniger los. In Europa betrug das Minus 17% auf 496.000 Autos.
Stellantis-Chef Carlos Tavares hatte Ende September seine Gewinnprognose harsch eingedampft und damit die Anleger schockiert. Grund sind vor allem die Probleme im lange so gewinnträchtigen Markt Nordamerika, wo zu viele Autos der Stellantis-Marken unverkauft auf den Höfen der Händler stehen. In den USA macht der Autobauer mit großen SUVs und Pick-ups üblicherweise den Löwenanteil seines Gewinns.
Bestände sollen gesenkt werden
Tavares will hart durchgreifen und die Händlerbestände in den USA bis Ende des Jahres deutlich auf höchstens 330.000 Fahrzeuge drücken. Dazu sollen die Auslieferungen des Konzerns in Nordamerika im zweiten Halbjahr um über 200.000 Autos gekappt werden. Ein Großteil des Verkaufsrückgangs in Nordamerika im dritten Quartal gehe darauf zurück, hieß es. Vermehrt sollen auch Rabatte den Verkauf an die Kunden ankurbeln.
Auch personelle Konsequenzen hat Stellantis infolge der Schieflage gezogen: Finanzchefin Natalie Knight wurde kurzerhand durch Doug Ostermann ersetzt. Tavares selbst hat noch Vertrag bis Anfang 2026, eine Nachfolge wird bereits gesucht.