Studie: Als Migrant ist Gründen härter
dpa-afx Berlin − Firmengründer mit Migrationshintergrund stehen in Deutschland einer Studie zufolge vor vielen Hürden. Sie kommen laut einer Befragung des Startup-Verbands schwerer an Geld, leiden unter fehlenden Netzwerken und teils unter rassistischen Vorurteilen, hieß es in einer am Donnerstag in Berlin vorgestellten Analyse.
Gründerinnen und Gründer mit Migrationshintergrund brächten Deutschland voran, sagte Gesa Miczaika, stellvertretendes Vorstandsmitglied beim Startup-Verband. Mit ihrer Expertise und Ambitionen leisteten sie einen wichtigen Beitrag, was nicht zuletzt das Beispiel des Impfstoffherstellers Biontech gezeigt habe.
Gemäß der Studie hat gut ein Fünftel (22 %) der Gründerinnen und Gründer in Deutschland Migrationshintergrund, darunter sei die Mehrheit von 59 % im Ausland geboren − oft in Osteuropa und im südlichen Asien. Die Zugewanderten seien in den meisten Fällen Akademiker (91 %) und oft besonders ehrgeizig.
Zugleich seien aber die Hürden für sie hoch. Ein Drittel der zugewanderten Gründer konnte demnach staatliche Fördermittel gewinnen − das sind zehn Prozentpunkte weniger als im allgemeinen Schnitt. Auch erhielten nur 15 % Wagniskapital von Investoren gegenüber 20 % im allgemeinen Mittel. Für 35 % der „Migrant Founders“ seien fehlende Netzwerke ein zentrales Problem, so der Startup-Verband.