Umweltdienstleister

Suez kauft von Veolia britisches Müllgeschäft zurück

Eigentlich wollte Macquarie Asset Management die Müllaktivitäten von Suez in Großbritannien kaufen, von denen sich Veolia aus Wettbewerbsgründen trennen muss. Doch nun nutzt Suez sein Vorkaufsrecht.

Suez kauft von Veolia britisches Müllgeschäft zurück

wü Paris

Der Verkauf war eigentlich schon besiegelt. Und doch ist es jetzt ganz anders gekommen als Anfang August gedacht. Der französische Umweltdienstleister Suez will seine früheren britischen Müllaktivitäten von seinem heimischen Rivalen Veolia Environnement für 2 Mrd. Pfund zurückkaufen. Das entspricht laut Veolia dem 16,9-Fachen des normalisierten Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) der Sparte. Beide Unternehmen unterzeichneten jetzt eine entsprechende Kaufabsichtserklärung.

Eine solche hatte Veolia vorigen Monat eigentlich bereits mit Macquarie Asset Management unterschrieben. Doch nach Angaben von Veolia machte Suez dann von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch. Macquarie hatte 2,4 Mrd. Euro für die Suez Recycling and Recovery Uk Group Holdings zahlen wollen. Veolia, die zu Beginn des Jahres nach einer monatelangen Übernahmeschlacht den Großteil der Aktivitäten von Suez für 13 Mrd. Euro übernommen hat, muss sich von einigen Bereichen wie eben dem Entsorgungsgeschäft in Großbritannien trennen, um die Bedenken der Wettbewerbshüter zu zerstreuen.

Inklusive des Verkaufs der britischen Müllaktivitäten beläuft sich der kumulierte Wert der Antitrust-Verkäufe nun auf 3,4 Mrd. Euro, erklärte der Umweltdienstleister. Er hatte bereits im Vorfeld der Übernahme von Suez zugesagt, fast das gesamte Wasser- und Abfallgeschäft seines Konkurrenten in Frankreich sowie einige internationale Aktivitäten vor allem im Bereich Wasser in die neue Suez-Gesellschaft auszugliedern, die an den Investmentfonds Meridiam, an die amerikanische Private-Equity-Gesellschaft­ Global Infrastructure Partners (GIP) und an die staatliche Caisse des Dépôts ging. Der Umsatz der neuen Suez verringerte sich deshalb auf 7 Mrd. Euro, was 40 % des Umsatzes des Unternehmens vor der Übernahme durch Veolia entspricht. Durch den Rückkauf des britischen Müllgeschäfts stärkt der Umweltdienstleister nun wieder sein internationales Geschäft. Die britische Wettbewerbsbehörde CMA (Competition and Markets Authority) muss ihm allerdings noch zustimmen. Sie hat von Veolia weitere Assetverkäufe gefordert.

Die Aktie von Veolia gab am Donnerstag an der Börse von Paris um zeitweise 1,2 % auf 21,34 Euro nach, der CAC 40 um 1,9 %.

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