Softwareanbieter

Suse beobachtet Zögern der Kunden

Der Softwareanbieter Suse hat sich im zweiten Geschäftsquartal besser entwickelt als am Markt erwartet.

Suse beobachtet Zögern der Kunden

dpa-afx Luxemburg

Der Softwareanbieter Suse hat sich im zweiten Geschäftsquartal besser entwickelt als am Markt erwartet. Konzernchefin Melissa Di Donato zeigte sich zwar zuversichtlich, die meisten der Jahresziele zu erreichen, verwies allerdings auch auf eine gewisse Zurückhaltung von Kunden. Sie bräuchten im aktuellen Konjunkturumfeld für Kaufentscheidungen teils länger. J.P.-Morgan-Analyst Varun Rajwanshi merkte an, dass Suse der erste Softwareanbieter sei, der eine derartige Entwicklung kommuniziert habe. Dies könne ein Vorzeichen für die weitere Entwicklung in der Branche sein.

An der Börse reagierten Anleger verschnupft: Die Suse-Aktie rutschte im frühen Handel auf ein Rekordtief ab. Im Tief sank der Kurs um mehr als 11 % auf 18,88 Euro, bevor er sich ein Stück weit berappelte. Seit dem Börsengang im Mai 2021 haben die Suse-Papiere damit rund 30 % an Wert verloren.

Der bereinigte Umsatz stieg im zweiten Geschäftsquartal bis Ende April gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast ein Fünftel auf 161,3 Mill. Dollar, wie mitgeteilt wird. Beim bereinigten Umsatz grenzt das Unternehmen Zahlungen ab, die es schon erhalten hat, die aber für spätere Perioden geleistet wurden. Analysten hatten mit rund 153 Mill. Dollar gerechnet.

Einen deutlichen Aufschwung erlebte Suse beim jährlichen Auftragsvolumen (ACV, Annual Contract Value), das nach einem schwachen Vorquartalswert nun in den drei Monaten bis Ende April um 28 % auf 139,4 Mill. Dollar kletterte. Noch im Vorquartal hatte das Unternehmen den Wert um lediglich 5 % gesteigert. Im Berichtsquartal konnten Vertriebler das Auftragsvolumen vor allem durch den Verkauf von teureren Produkten und dank erneuerter Verträge steigern. In der gleichen Zeit hatte Suse deutlich mehr Geld für Vertriebs- und Marketingaktivitäten ausgegeben.

Dieser Erfolg machte sich auch beim operativen Ergebnis bemerkbar. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg im Zeitraum Februar bis April im Jahresvergleich um rund 22 % auf 58,6 Mill. Dollar.

Mit Blick auf das laufende Jahr zeigte sich Di Donato zuversichtlich, die meisten der eigenen Ziele erreichen zu können. Beim Umsatz verweist das Unternehmen darauf, dass ein Großteil bereits durch Langzeitverträge verbucht wurde.