Suse startet müde ins Jahr
scd Frankfurt
Der Börsenneuling Suse, der sich noch vor wenigen Monaten über kräftige Kurszuwächse freuen konnte, ist nach dem anfänglichen Höhenflug wieder auf den Boden geholt worden. Im Ende Januar abgelaufenen ersten Quartal kletterte der Umsatz zwar wechselkursbereinigt um 17 % auf 155 Mill. Dollar und damit etwas kräftiger, als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Zugleich geriet das Neugeschäft aber ins Stocken.
Der annualisierte Vertragswert (ACV) legte auf vergleichbarer nur um rund 8 % zu. Im Ausblick, der von Finanzvorstand Andy Myers bestätigt wurde, geht Suse von einem Wachstum im mittleren bis hohen Zehnerprozentbereich für den ACV aus. Das schwächere Abschneiden lag vor allem am Emerging Segment, wie Suse mitteilt. Hier wurde ein Minus von 8 % verzeichnet, während das sogenannte Kerngeschäft um 11 % zulegte.
Kräftiges Plus in Nordamerika
Vor allem regional unterschied sich die Entwicklung im Neugeschäft. In Europa, Nahost und Afrika (Emea) schrumpfte der ACV etwa um 13 % auf 68 Mill. Dollar. Laut Suse ging dies im Wesentlichen auf zwei negative Einflussfaktoren zurück. Einerseits sei ein größerer Altvertrag nicht verlängert worden. Andererseits seien viele Mehrjahresverträge bereits im Vorjahr verlängert worden. Deutlich positiver war die Entwicklung derweil in Nordamerika mit einem Zuwachs von 38 % auf einen ACV von knapp 56 Mill. Dollar. Hier sei eine größere Anzahl an Verträgen verlängert worden. Zudem habe das mit der Übernahme von Rancher zugekaufte Produkt „Suse Rancher Government Services“ von einem geringen Niveau kommend zugelegt.
„Wir bestätigen heute unsere Prognose für das laufende Jahr sowie unsere mittelfristige Prognose“, versicherte CFO Andy Myers trotz des schwächeren Abschneidens beim Neugeschäft. Suse sei zuversichtlich, „dass es uns gelingen wird, weiterhin eine hohe Rentabilität und einen hohen Cashflow zu erzielen“. Im ersten Quartal ist der bereinigte freie Cashflow um 15 % gesteigert worden. Das operative Ergebnis wurde zwar ebenfalls verbessert, blieb aber im roten Bereich. Myers erklärte, Suse halte am Ausblick für 2022 fest. Auch der bereinigte Umsatz soll im laufenden Jahr im mittleren bis hohen Zehnerprozentbereich wachsen. Mittelfristig wird sogar ein Wachstum um 20 % angepeilt.
Die Anleger zeigten sich trotz der stabilen Prognose wenig begeistert. Die Suse-Aktie verlor am Donnerstag 7 % auf 25,14 Euro. Der Ausgabepreis im Mai 2021 hatte 30 Euro betragen. In der Spitze waren die Titel auf mehr als 42 Euro gestiegen.
Suse | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
1. Quartal | ||
in Mill. Dollar | 2021/22 | 2020/21 |
Umsatz | 153 | 126 |
Rohertrag | 142 | 117 |
Operatives Ergebnis | –3 | –21 |
Nettoergebnis | –13 | –23 |
Freier Cashflow* | 45 | 39 |
Nettoschulden | 689 | 1 259 |
Goodwill | 2685 | 2 686 |
Börsenwert (17.3.22) | 4444 | |
*) unleveraged und bereinigtBörsen-Zeitung |