Immobilienbranche

Tag Immo verschreckt seine Anleger

Die Immobilienfirma TAG Immobilien hat ihre Dividende gestrichen und damit ihre Anleger vergrault. Die Inflationsentwicklung sowie stark gestiegene Zinsen würden für Unsicherheit sorgen und das Geschäftsfeld eintrüben, hieß es.

Tag Immo verschreckt seine Anleger

Die Immobilienfirma TAG Immobilien hat überraschend die Dividende für 2022 gestrichen und damit ihre Anleger vergrault. Die Papiere notierten am Dienstag im frühen Handel 6% im Minus. „Entsetzlich! Ein Unternehmen könnte kein negativeres Signal senden“, kommentierten die Analysten von Alpha Wertpapierhandel. Die Experten von Berenberg strichen das Kursziel zusammen auf 11,50 Euro von zuvor 17,50 Euro. Der Vorstand des MDax-Konzerns teilte mit, das Unternehmen setze zur Stärkung der Rücklagen die Dividendenzahlung aus.

Finanzvorstand Martin Thiel betonte: „Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, da die TAG seit Jahren signifikante und kontinuierlich steigende Dividenden gezahlt hat.“ Aber die Inflationsentwicklung sowie stark gestiegene Zinsen sorgten für Unsicherheit. Zudem gehe der Immobilienkonzern für 2023 von einem Rückgang des für die Branche entscheidenden operativen Ergebnisses (FFO I) um 9% auf 170 bis 174 Mill. Euro aus. Die Prognose für 2022 wurde bestätigt, die einen Anstieg des FFO I um rund 4,5% auf 188 bis 192 Mill. Euro vorsieht. Ursprünglich sollten 75% davon ausgeschüttet werden. In den ersten neun Monaten stieg das FFO I um sechs Prozent auf 145,3 Mill. Euro.

„Mittelfristig, das heißt in den Jahren 2024 und 2025, rechnen wir mit keinen weiteren Reduzierungen des FFO I, da die Fertigstellung der noch im Bau befindlichen Wohnungen in Polen zu einem Portfolio von fast 4000 Wohnungen führen wird“, teilte TAG Immo weiter mit. Zudem sei man in Deutschland mit preisgünstigem Mietwohnraum richtig positioniert.