Softwarehaus

Teamviewer setzt zum Endspurt an

Das Softwarehaus Teamviewer drückt auf die Tube, sorgt mit den Details zum zweiten Quartal aber für Enttäuschung.

Teamviewer setzt zum Endspurt an

Reuters Berlin

– Das schwäbische Softwarehaus Teamviewer will nach einem holprigen zweiten Quartal zum Jahresendspurt ansetzen. „Die nächsten Monate werden sehr wichtig für uns werden“, sagte Firmenchef Oliver Steil der Nachrichtenagentur Reuters. Jetzt kämen die Quartale, in denen Teamviewer wieder punkten könne, weil das Wachstum im Vergleichszeitraum nicht so stark wie zu Beginn der Coronakrise gewesen sei.

Teamviewer rechnet für 2021 mit einem Plus bei den abgerechneten Umsätzen (Billings) am unteren Ende der Spanne zwischen 27 und 31% auf 585 bis 605 Mill. Euro. Das ist deutlich mehr, als im zweiten Quartal erreicht wurde. Das Unternehmen hatte bereits Anfang Juli vorläufige Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht und damals die Aktie auf Talfahrt geschickt. Auch am Dienstag konnte Teamviewer nicht überzeugen – im Gegenteil: Der Anteilschein schloss 10,1% schwächer mit 25,61 Euro auf dem Tagestief. Damit lag das Papier unter dem Ausgabepreis beim Börsengang im September 2019 von 26,25 Euro. Vor genau einem Jahr war es fast doppelt so viel wert gewesen.

Die Billings stiegen von April bis Juni lediglich um 18% auf 268,1 Mill. Euro und das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) ging auf 56,6 (i.V. 57,3) Mill. Euro zurück. Steil begründete die Entwicklung mit einer geringeren Nachfrage nach Lizenzen und der hohen Vergleichsbasis durch den Corona-Boom im Vorjahreszeitraum.

Mit einigen Zukäufen baute das Unternehmen unter anderem seine Anwendungen für virtuelle Realitäten (AR) aus. „In dem Bereich haben wir ein sehr gutes Portfolio zusammen“, sagte Steil. Das habe sicherlich auch zur Partnerschaft mit SAP beigetragen, die die Integration von Teamviewers AR-Lösungen vorsieht. Langfristig setzt sich Teamviewer weiterhin hohe Ziele und will 2023 Billings von mehr als 1 Mrd. Euro erreichen. Wachstumstreiber werde das Großkundengeschäft, sagt Steil.

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