Telefónica Deutschland legt nach
hei Frankfurt
Telefónica Deutschland hat nach einem starken dritten Quartal ihre Jahresziele erneut angehoben. Der größte deutsche Mobilfunknetzbetreiber nach Kundenzahlen will das bereinigte operative Ergebnis vor Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) nun im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich steigern. Bisher war ein Ergebnis leicht über dem Vorjahreswert angesagt.
Konzernchef Markus Haas zeigte sich in einer Telefonkonferenz vor allem mit dem Geschäftserfolg der Kernmarke O2 im Berichtsquartal sehr zufrieden, die dank zahlreicher neuer Vertragskunden zu einem Umsatzanstieg um 5,1% auf 1,97 Mrd. Euro beitrug. Das bereinigte Ebitda kam wegen gestiegener Ausgaben unterdurchschnittlich um 3% auf 613 Mill. Euro voran.
Unterm Strich fiel das Quartalsergebnis allerdings deutlich auf 227 (390) Mill. Euro, unter anderem aufgrund einer gestiegenen Steuerlast; im Vorjahr hatte noch eine Vergütung zu Buche gestanden. Zur Verbesserung der Netzqualität hat Telefónica Deutschland von Juli bis September deutlich mehr Geld in die Hand genommen als in der Vorjahresperiode.
Die Investitionen stiegen um 20,4% auf 303 Mill. Euro. Allerdings sollen sie im Gesamtjahr nun doch etwas geringer ausfallen als die ursprünglich avisierten 17 bis 18% vom Umsatz. Die Aktie kletterte um 2,6% auf 2,35 Euro. Für den Umsatzschub im dritten Quartal sorgte zum einen, dass die in der ersten Jahreshälfte noch vielfach geschlossenen Shops wieder öffnen konnten.
Shops wieder offen
Dies und die Nachfragen nach neuen Endgeräten unter hochpreisigen Smartphones brachte die Erlöse voran. Allerdings will Haas hier Bremsspuren im laufenden Quartal nicht ausschließen. Denn aufgrund von Lieferengpässen seien Smartphones mitunter nicht in der gewünschten Auswahl verfügbar. Der Manager hält daher auch bei den Mittelfristzielen einer kumulierten Umsatzsteigerung von 5% über die Jahre 2020 bis 2022 die Bälle flach, meint aber, dass die 5% plus ein Mindestziel seien. „Das können wir ja auch übererfüllen.“
Für mehr Geschäft soll künftig auch eine neue Partnerschaft mit dem Mobilfunkanbieter Lebara sorgen, der vom kommenden Jahr an die Netze von Telefónica Deutschland nutzt.
Telefónica Deutschland | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
9 Monate | ||
in Mill. Euro | 2021 | 2020 |
Umsatz | 5711 | 5509 |
Ebitda | 2033 | 2055 |
Ebitda (bereinigt) | 1786 | 1680 |
Abschreibungen | 1777 | 1701 |
Betriebsergebnis | 256 | 354 |
Konzernergebnis | 143 | 328 |
Ergebnis je Aktie (Euro) | 0,05 | 0,11 |
Investitionen | 810 | 726 |
Operativer Cash-flow | 1223 | 1329 |
Nettofinanzschulden | 3380 | 3168* |
Quelle: Unternehmen; *) 31.12.2020Börsen-Zeitung |