Der spanische Telekomkonzern Telefónica hat dank Sondererlösen im zweiten Quartal und damit im ersten Halbjahr einen Rekordgewinn verbucht, wie das Unternehmen mitteilte. Der Reingewinn von Januar bis Juni erreichte 8,63 Mrd. Euro, das Zehnfache des Vorjahreszeitraums. Grund waren die Erlöse aus der jüngst vollzogenen Fusion der britischen Tochter O₂ mit Virgin Media sowie dem Verkauf von Mobilfunktürmen der Tochter Telxius an American Tower.

Mit diesem Geld konnte Telefónica die Schulden Ende Juni auf 26 Mrd. Euro reduzieren, knapp 30% weniger als vor einem Jahr. Binnen fünf Jahren wurden die historisch hohen Verbindlichkeiten von 52 Mrd. Euro, die den Konzern vor große Schwierigkeiten gestellt und den Aktienkurs belastet hatten, halbiert. Im operativen Geschäft lief es im ersten Halbjahr dagegen nicht gut. Der Umsatz sank um 6,5% auf 20,3 Mrd. Euro, was zum Teil an Währungseffekten in den lateinamerikanischen Märkten lag. Diese negativen Auswirkungen, besonders in Brasilien, hätten zuletzt jedoch nachgelassen, heißt es. Andersherum betonte Telefónica, dass 30% der Schulden nun in lateinamerikanischen Währungen seien.

Nach bereinigten Zahlen stieg der Umsatz bis Juni um 0,9%, so Telefónica. Das bereinigte operative Ergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (Oibda) erhöhte sich bis Juni gegenüber dem Vorjahr um 1,7% auf 6,76 Mrd. Euro. Der Anteil der Investitionen (Capex) am Umsatz soll sich von 25% im Halbjahr demnächst auf 15% normalisieren. Telefónica rechnet mit einer Besserung des Geschäfts und stufte daher ihre Aussichten für Umsatz und Oibda in diesem Jahr von „stabil“ auf „leichtes Wachstum“.