Telekomkonzern

Telia schultert Milliarden-Abschreibung

Der schwedische Telekomkonzern Telia muss Abschreibungen von insgesamt 19,8 Mrd. skr. (rund 1,9 Mrd. Dollar) hinnehmen. Schon im Oktober war eine Gewinnwarnung ausgegeben worden.

Telia schultert Milliarden-Abschreibung

hei Frankfurt

Der schwedische Telekomkonzern Telia muss Goodwill-Abschreibungen auf seine Aktivitäten in Finnland, Norwegen, Dänemark und Litauen von insgesamt 19,8 Mrd. skr. (rund 1,9 Mrd. Dollar) hinnehmen. Dies folge aus einer Überprüfung der einzelnen Gesellschaften vor dem Hintergrund der konjunkturellen Eintrübung und erhöhten Kapitalkosten infolge des Zinsanstiegs, ließ der schwedische Konzern wissen. Die Aktie reagierte in Stockholm kaum auf die nicht cashwirksamen Sonderposten.

Diese belaufen sich immerhin auf eine Größenordnung von mehr als einem Fünftel des Jahresumsatzes. 2021 hatte Telia bei einem Konzernerlös von 88 Mrd. skr reguläre Abschreibungen von 20 Mrd. skr ausgewiesen, so dass sich dieser Posten damit glattweg verdoppeln und den Betriebsgewinn voraussichtlich komplett aufzehren würde. Dieser belief sich im vorvergangenen Jahr auf 15 Mrd. skr.

Der dickste Brocken für den Konzern, der vor Jahren den finnischen Wettbewerber Sonera geschluckt hat, sind Wertberichtigungen auf die finnischen Assets in Höhe von 9,5 Mrd. skr. In ähnlicher Größenordnung fällt mit 8,5 Mrd. skr die Abschreibung auf die Aktivitäten in Norwegen aus. Vergleichsweise wenig mit 1,1 Mrd. skr schlagen Dänemark und Litauen zu Buche.

Telia hatte im Oktober eine Gewinnwarnung abgesetzt und dafür hohe Energiekosten und In­flation verantwortlich gemacht. Dagegen ist die europäische Telekombranche mit verlässlichen ­subskriptionsbasierten Cashflows eigentlich bisher resilient in der Krise gewesen, sowohl während der Pandemie als auch seit Ausbruch des Ukraine-Krieges. Telia muss als weiteren Sonderposten den Abbau des alten Kupfernetzes verkraften, der eine Belastung von 400 Mill. skr nach sich zieht.