Tesla setzt für US-Werke auf chinesisches Know-how
Reuters Schanghai − Der Elektroautobauer Tesla setzt Insidern zufolge auf chinesische Manager, um die Produktionen in den USA auf Vordermann zu bringen. Der Chef von Tesla in China, Tom Zhu, sei mit einem Team in die USA geflogen, um die Werke in Kalifornien und Texas unter die Lupe zu nehmen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Zhu und andere seien im August für Tesla erstmals in diesem Jahr in die Vereinigten Staaten gereist und damit zu einer Zeit, in der dort einige Schlüsselpositionen im Management unbesetzt waren, sagte eine der Personen.
Zhus Kollegen in Schanghai glauben, dass er für eine höherrangige und weitreichendere Rolle bei Tesla in Frage komme, sagten die Insider. Ein enger Mitarbeiter von Zhu in Schanghai verbreitete in den letzten Wochen in den sozialen Medien ein Abschiedsgedicht für den China-Chef, in Erwartung seiner neuen Aufgabe, wie von Reuters überprüfte Nachrichten ergaben.
Tesla-Vorstandsmitglied James Murdoch hatte vergangenen Monat gesagt, das Unternehmen habe kürzlich einen potenziellen Nachfolger von Firmengründer und Chef Elon Musk identifiziert, ohne jedoch den Namen zu nennen. Zahlreiche Tesla-Investoren hatten zuletzt Bedenken geäußert, dass Musk mit der Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter abgelenkt sei und seine Aufgaben bei dem Autobauer vernachlässigen könnte. Tesla wird derzeit durch die schwindende Kauflust infolge der Konjunkturflaute ausgebremst. Der Aktienkurs des Elektroautobauers ist seit der Twitter-Übernahme kontinuierlich gesunken und hat im Jahresverlauf bereits um über 60 % nachgegeben.