TIM senkt erneut Ergebnisprognose
bl Mailand
Der italienische Telekommunikationskonzern Telecom Italia (TIM) hat die dritte Gewinnwarnung innerhalb weniger Monate herausgegeben. Als Grund für die negative Entwicklung wird das Festnetzgeschäft in Italien genannt, das schlechter laufe als erwartet. Vor allem die Erlöse aus dem Deal mit dem Streaminganbieter Dazn zur Übertragung von Fußballspielen der italienischen Serie A sind deutlich geringer als erwartet. Wie hoch eventuelle Abschreibungen seien, hänge vom Ergebnis der Nachverhandlungen mit Dazn ab, heißt es.
TIM erwartet für 2021 nun einen prozentual leicht zweistelligen Rückgang des Betriebsergebnisses (Ebitda). Bisher war TIM von einem hohen einstelligen Minus ausgegangen. Dank guter Ergebnisse in Brasilien werde das Ebitda im Gesamtkonzern über 5,4 (i.V. 6,25) Mrd. Euro liegen; das ist weniger, als Analysten erwartet hatten. Der Aktienkurs gab um 1,8% auf 43,85 Cent nach.
Nach wie vor offen ist, wie es mit dem Übernahmeangebot des US-Investors KKR weitergeht. Einstweilen hat TIM nicht einmal einen CEO. Nach dem Rücktritt von Luigi Gubitosi wurde Pietro Labriola zum Generaldirektor ernannt. Offen ist auch, ob TIM in eine Festnetz- und eine Dienstleistungsgesellschaft aufgespalten werden soll.