Ein „dramatisch verändertes Geschäftsumfeld“ hat Toyota einen Gewinneinbruch beschert. Der operative Ertrag zwischen Juli und September fiel um ein Viertel zum Vorjahr auf 562,7 Mrd. Yen (3,8 Mrd. Euro). Analysten hatten dagegen mit einer kleinen Zunahme gerechnet. Der Nettoertrag schrumpfte um 31 % auf 434,2 Mrd. Yen (3 Mrd. Euro), während der Umsatz um 22 % auf 9,2 Bill. Yen (62,6 Mrd. Euro) zulegte.

Zur Begründung verwies Chief Accounting Officer Masahiro Yamamoto auf den Wechselkurs, die gestiegenen Zinsen und Materialkosten, Einschränkungen der Produktion durch eine geringe Versorgung mit Halbleitern sowie den Lockdown in Schanghai und eine Überschwemmung in Südafrika. Der Ausstieg aus dem Russlandgeschäft belastete das Ergebnis mit 97 Mrd. Yen (660 Mill. Euro).

Dennoch bekräftigte der weltgrößte Autohersteller die Prognose für das Geschäftsjahr (bis 31.3.23). Der Betriebsgewinn soll unverändert 2,4 Bill. Yen (16,3 Mrd. Euro) erreichen, unterm Strich verbleiben weiter 2,36 Bill. Yen. Den Umsatzausblick hob Toyota von 34,5 Bill. auf 36 Bill. Yen (245 Mrd. Euro) an. Diese Zahlen kalkulierte man nun mit einem Wechselkurs von 135 Yen je Dollar, 5 Yen mehr als zuvor, aber 13 Yen unter dem aktuellen Kurs.

Allerdings senkte Japans einnahmenstärkstes Unternehmen die Absatzprognose um 500 000 auf 9,2 Millonen Einheiten unter Verweis auf möglicherweise anhaltende Probleme in der Versorgung mit Halbleitern. Auch diese Reduktion überraschte, da die Quartalsproduktion um 30 % gesteigert werden konnte. Im Vorjahr hatten Toyota und Lexus weltweit 8,6 Millonen Autos verkauft. „Insgesamt glauben wir, dass das Schlimmste überstanden ist“, erklärte Einkaufschef Kazunari Kumakura. „Aber wir erleben bei einigen Teilen noch Knappheit.“ In Japan zum Beispiel erhalten Käufer von 14 Modellen zunächst nur einen von zwei Smartkeys. Der schwache Yen beeinflusste das Ergebnis anders als in der Vergangenheit nicht nur positiv. Auf der einen Seite erhöhte die Abwertung der Währung über die Repatriierung von Auslandserträgen den Gewinn um 370 Mrd. Yen (2,5 Mrd. Euro).

Für jeweils 1 Yen mehr für einen Dollar verdient Toyota nach eigenen Angaben 45 Mrd. Yen mehr. Daher hatten einige Analysten eine Anhebung der Jahresprognose erwartet. Doch die weiche Währung verteuerte gleichzeitig die Importe von Material und Energie. Diesen Minuseffekt bezifferte Toyota auf 450 Mrd. Yen (3,1 Mrd. Euro).

Die Aktie des Konzerns gab um bis zu 2,6 % nach, obwohl das Unternehmen für 150 Mrd. Yen (1 Mrd. Euro) Aktien zurückkaufen will.