Traton spürt Belastungen wegen Krieg in der Ukraine
jh München
Der Lkw- und Bushersteller Traton wird wegen der Folgen des Kriegs in der Ukraine etwas vorsichtiger mit seiner Ergebnisprognose. Für dieses Jahr rechnet der Vorstand nun noch mit einer um Sondereffekte bereinigten operativen Marge von 5 bis 6%. Bisher nannte er eine Spanne von 5 bis 7%. Im ersten Quartal erzielte die Nutzfahrzeugholding von Volkswagen eine bereinigte Rendite von 4,7 (i.V. 7,9)%.
Wegen fehlender Kabelbäume aus der Ukraine musste MAN die Produktion stoppen. Nun liefen die Werke auf einem deutlich verringerten Niveau wieder an, berichtete Annette Danielski, die im Vorstand von Traton für Finanzen zuständig ist. Mit einem rigiden Sparkurs und Kurzarbeit habe MAN die Auswirkungen des Fertigungsstopps begrenzt: Das bereinigte operative Ergebnis sank in den ersten drei Monaten auf 57 (71) Mill. Euro. Es bestehe allerdings unverändert das Risiko, dass sich die weitere Entwicklung des Kriegs negativ auf das Geschäft von Traton auswirken könnte. „Dies kann auch zu weiteren Versorgungsengpässen in der Lieferkette führen“, heißt es.
Trotz der fehlenden Kabelbäume und des Halbleitermangels steigerte Traton den Absatz um 12%, der Umsatz nahm um 30% zu (siehe Tabelle). Auch für das gesamte Jahr rechnet Traton mit einer solchen Entwicklung: Der Absatz werde stark zunehmen, der Umsatz hingegen sehr stark. Das Unternehmen begründet dies mit einem verbesserten Produktmix und einem auf etwa ein Viertel gestiegenen Umsatzanteil des Servicegeschäfts.
Traton | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
1. Quartal | ||
in Mill. Euro | 2022 | 2021 |
Auftragseingang (Stück)95 594 | 81 742 | |
Absatz (Stück) | 67 767 | 60 315 |
Umsatz | 8 525 | 6 544 |
Operatives Ergebnis | 355 | 155 |
Operative Rendite (%) | 4,2 | 2,4 |
Finanzergebnis | 215 | 81 |
Ergebnis vor Steuern | 570 | 236 |
Nettoergebnis | 422 | 127 |
Netto-Cashflow * | 139 | 753 |
Sachinvestitionen * | 229 | 160 |
Nettoliquidität * | –1513 | –1694 |
*) Industriegeschäft (ohne Financial Services)Börsen-Zeitung |