Trump belebt Pipeline-Projekte neu

US-Präsident führt Keystone XL und Dakota Access beschleunigter Prüfung zu

Trump belebt Pipeline-Projekte neu

sp New York – US-Präsident Donald Trump hat zwei umstrittenen Infrastrukturprojekten gleich in seiner ersten Woche im Amt neues Leben eingehaucht. Konkret geht es um die Ölpipeline-Projekte Keystone XL und Dakota Access, die die Verbindung von US-Raffinerien mit Fördergebieten in North Dakota und Kanada schaffen sollen. Trump gab für die beiden Projekte zwar noch kein grünes Licht, verfügte aber die beschleunigte Prüfung der Vorhaben, die unter der Administration seines Vorgängers Barack Obama wegen Umweltbedenken keine Genehmigung erhalten hatten.Die kanadische Transcanada, die hinter dem Projekt Keystone XL steht, legte an der Börse in Toronto dennoch knapp 3 % zu. Energy Transfer Equity und Energy Transfer Partners, die Entwickler der Dakota Access Pipeline, kletterten in New York um 2 und 3,5 % nach oben. Bei dem Projekt gab es zuletzt Verzögerungen, weil sich Indianer in der Region gegen den Bau wehren. Die Ureinwohner fürchten um die Wasserversorgung. Das Reservat Standing Rock erklärte, man werde gegen Trumps Entscheidung klagen.Trump betonte, dass über beide Projekte noch verhandelt wird. So will der US-Präsident getreu seinem Leitmotiv “America first” erreichen, dass die für den Bau benötigen Röhren mit Stahl aus US-Fabriken gefertigt werden. Außerdem wolle der Präsident für den US-Steuerzahler den “bestmöglichen Deal” herausholen, sagte Sean Spicer, Pressesprecher des Weißen Hauses.Bisher sollte der Stahl für das Projekt Keystone XL zur Hälfte aus den USA stammen, während ein Viertel aus Kanada und der Rest aus Italien und Indien kommen sollte. Für die Dakota Access Pipeline, die weitgehend fertiggestellt ist, wurden laut Bloomberg bislang rund 57 % Stahl aus den USA verwendet.Mit einem weiteren Erlass zu Umweltprüfungen will die neue Regierung den Genehmigungsprozess auch für andere Infrastrukturvorhaben beschleunigen. Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, 1 Bill. Dollar in Flughäfen, Straßen und Brücken zu investieren. “Wir können uns auf keine 15 Jahre dauernde Umweltverträglichkeitsprüfung einlassen, wenn eine Brücke kurz vor dem Einsturz steht oder ein Highway zusammenfällt”, sagte er am Dienstag.