2,7 Mrd. Dollar Abschreibungen

Umstrukturierung in China kostet Autobauer General Motors Milliarden

Der US-Autobauer General Motors hat seine Aktionäre auf Belastungen von über 5 Mrd. Dollar im China-Geschäft eingestimmt. Weitere 1000 Stellen sollen wegfallen.

Umstrukturierung in China kostet Autobauer General Motors Milliarden

Die Absatzkrise in China wird für den Autobauer General Motors zur milliardenschweren Belastung. Wie der US-Hersteller in einem Schreiben an die US-Börsenaufsicht SEC am Mittwoch mitteilte, fallen im Zusammenhang mit der Umstrukturierung des verlustreichen China-Geschäfts insgesamt mehr als 5 Mrd. US-Dollar Kosten und Wertberichtigungen an. GM wird demnach bis zu 2,9 Mrd. Dollar auf den Wert seiner Gemeinschaftsunternehmen in der Volksrepublik abschreiben. Weitere 2,7 Mrd. Dollar veranschlagt der Konzern als Kosten für die Schließung von Fabriken und den Umbau der Aktivitäten im Land.

Details nannte GM nicht. Der US-Konzern und SAIC Motors produzieren in dem Gemeinschaftsunternehmen Fahrzeuge der Marken Buick, Chevrolet und Cadillac. Die Hersteller kämpfen in der Volksrepublik mit der scharfen Konkurrenz durch heimische Produzenten.

Autobauer ziehen sich teilweise aus China zurück

GM erklärte, der Großteil der Belastungen werde im vierten Quartal verbucht. Sie wirkten sich auf das Nettoergebnis aus, aber nicht auf die bereinigten Zahlen. Der chinesische Markt hat sich für GM von einem Gewinnbringer zu einem Verlustgeschäft gewandelt. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres fuhr GM in der Region Verluste von rund 350 Mill. Dollar ein. GM-Chefin Mary Barra treibt die Restrukturierungen im China-Geschäft voran. Sie hatte im Oktober Investoren gesagt, dass die Verbesserungen bis zum Jahresende sichtbar würden. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte im März berichtet, dass SAIC Tausende Stellen streichen wolle, darunter auch Jobs des Joint Ventures mit GM. 

General Motors hatte zuletzt − wie andere ausländische Hersteller auch − zunehmend Marktanteile in China verloren. Chinas heimische Autoindustrie ist dagegen auf dem Vormarsch. Die großen Hersteller aus den USA, Europa, Japan und Korea reagierten in den vergangenen Jahren mit Werksschließungen und dem Rückzug aus Gemeinschaftsunternehmen.

Auch auf General Motors und seinen chinesischen Joint-Venture-Partner SAIC Motor erhöhte sich zuletzt der Druck immer weiter. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres schrieb der Konzern aus Detroit in China einen Verlust von 347 Mill. US-Dollar (rund 330 Mill. Euro).

GM streicht weltweit fast 1000 Stellen

Der US-Autobauer entlässt einem Insider zufolge weltweit fast 1000 Mitarbeiter. Die meisten Stellen fielen in den USA weg, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Freitag. Das Unternehmen bestätigte einen Stellenabbau. Um in dem wettbewerbsintensiven Markt zu bestehen, müsse der Konzern schneller werden. Als Teil dieser anhaltenden Bemühungen würden Stellen gestrichen.

Erst im August hatte GM mehr als 1000 Mitarbeiter in seiner IT-Abteilung entlassen, im September mussten 1700 Arbeiter in einem Werk in Kansas gehen. GM versucht derzeit, sich zu einem führenden Anbieter von Elektroautos und Software umzubauen, was kostspielig ist.