Applied Nutrition geht an die Börse
Applied Nutrition geht an die Londoner Börse
Proteinshakehersteller will 220 Millionen Pfund einsammeln
hip London
Der Nahrungsergänzungsmittelhersteller Applied Nutrition aus Liverpool will bei seinem Initial Public Offering eine Bewertung von bis zu 400 Mill. Pfund erzielen. Im laufenden Jahr gab es erst neun Börsengänge in London, darunter der Minicomputer-Hersteller Raspberry Pi. Wegen der Reform des Listingregimes hoffen Investmentbanker auf eine Belebung des IPO-Geschäfts.
Wie dem Prospekt zu entnehmen ist, bewegt sich die Zeichnungsspanne zwischen 136 und 160 Pence. Deutsche Numis fungiert als Konsortialbank. Das Unternehmen beziffert seinen weltweit adressierbaren Markt auf 189 Mrd. Pfund.
Fragmentierter Markt
Zu den Produkten von Applied Nutrition gehören Proteinshakes und Energieriegel für Sportstudiobesucher. Weltmarktführer ist Glanbia mit Marken wie Optimum Nutrition und Slimfast, gefolgt von Mondelez und Nutrabolt. Der Markt ist allerdings stark fragmentiert. Die zehn größten Anbieter erreichen zusammen einen Marktanteil von gerade einmal 36%.
Das Unternehmen von der Merseyside sieht deshalb Chancen für sich. Es verfüge über die nötige Größe und Fähigkeiten, um in den weltweiten Wettbewerb einzutreten. Zugleich sei es jedoch in der Lage, schnell neue Produkte zu entwickeln, weil es über wesentliche Kontrolle über seine Beschaffungskette verfüge.
Mohsin Issa als Ankerinvestor
Applied Nutrition hat nach eigenen Angaben vier „prominente und sehr erfolgreiche Unternehmer aus dem Nordwesten“ als Ankerinvestoren gewonnen. Unter ihnen befindet sich Mohsin Issa, der 2001 mit seinem Bruder Zuber das Tankstellenimperium EG Group gründete. Vergangenen Monat legte er sein Amt als CEO der Supermarktkette Asda nieder.
Der Börsenkandidat ist schuldenfrei und zeigt starkes Wachstum. Der Umsatz stieg von 35 Mill. Pfund im Geschäftsjahr 2022 auf zuletzt 86 Mill. Pfund. Ihm fließt jedoch durch das IPO kein frisches Geld zu. Anteilseigner wie Chief Executive Thomas Ryder und JD Sports verkaufen Stücke. Ryder, der Applied Nutrition 2014 an den Start brachte, will seinen Anteil von knapp 54% auf „mindestens 30%“ reduzieren. JD Sports stieg vor drei Jahren ein und will ihre Beteiligung von derzeit gut 31% größtenteils abschmelzen.
