Abonnentenzahlen

US-Telekomfirmen erhöhen Wachstumsprognosen

Der große amerikanische Telekommunikationskonzern AT&T hat aufgrund steigender Abonnentenzahlen die Erwartungen für das zweite Quartal übertroffen und die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Diese positive Meldung folgte auf eine...

US-Telekomfirmen erhöhen Wachstumsprognosen

nok New York

– Der große amerikanische Telekommunikationskonzern AT&T hat aufgrund steigender Abonnentenzahlen die Erwartungen für das zweite Quartal übertroffen und die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Diese positive Meldung folgte auf eine ähnliche Ankündigung des Konkurrenten Verizon, der bereits am Mittwoch dieser Woche seine Quartalszahlen vorgelegt hatte. AT&T und Verizon sind in den Vereinigten Staaten die größten Wettbewerber von T-Mobile US, der Mobilfunktochtergesellschaft der Deutschen Telekom.

Der Gewinn von AT&T belief sich im zweiten Quartal auf 1,5 Mrd. Dollar oder 21 Cent pro Aktie. Eingeschlossen ist eine Abschreibung von 4,6 Mrd. Dollar in Zusammenhang mit dem Verkauf der lateinamerikanischen Satelliten-TV-Sparte Vrio. AT&T hatte den Verkauf von Vrio an die nicht börsennotierte argentinische Grupo Werthein am Mittwoch bekannt gegeben. Es wird erwartet, dass der Verkauf bis 2022 abgeschlossen wird.

Ohne Berücksichtigung dieser und anderer Belastungen kam AT&T auf einen Gewinn von 89 Cent je Anteilschein. Das entsprach einem Zuwachs um 7% gegenüber dem Vorjahr und übertraf die Erwartungen der Analysten, die mit 80 Cent kalkuliert hatten. Der Umsatz stieg um knapp 8% auf 44 Mrd. Dollar und übertraf ebenfalls die Erwartungen.

AT&T gewann im zweiten Quartal 1,2 Millionen reguläre Mobilfunkkunden hinzu. Analysten hatten nur einen Zuwachs von rund 300000 erwartet. AT&T hatte im vergangenen Jahr die Zahl seiner Mobilfunkkunden erhöht, indem es mit erheblichen Preisnachlässen für Smartphones als Gegenleistung für langfristige Vertragsabschlüsse lockte. Das zwang Verizon und T-Mobile US, mit eigenen Werbeaktionen zu reagieren. „Wir sind gemessen am Marktanteil immer noch der drittgrößte Anbieter“, sagte Jeff McElfresh, der Leiter der Telekomsparte. „Wir konzentrieren uns darauf, was die Kunden wollen, und solange wir eine positive Resonanz bekommen, werden wir dabei bleiben.“

AT&T will die Zahl der Mobilfunkkunden und sein Internet-Breitbandgeschäft weiter ausbauen. Aus dem Satelliten-TV und dem Mediengeschäft zieht sich der Konzern dagegen zurück. AT&T hatte im Mai angekündigt, seine Medienmarken – darunter die Kabelsender HBO, CNN, TNT, TBS und das Filmstudio Warner Bros. – zusammen mit dem Sender Discovery in ein neues börsennotiertes Unternehmen auszugliedern. Im Februar hatte AT&T bekannt gegeben, einen 30-prozentigen Anteil der Satellitenfernsehsparte DirecTV ab­zuspalten. „Wir wollen mit beiden Geschäften eine starke Ausstiegsgeschwindigkeit erreichen, wo die Kombination mit dem richtigen Partner die jeweiligen Erfolgschancen nur noch vergrößert“, sagte Vorstandschef John Stankey während einer Telefonkonferenz mit Analysten. Im Vorfeld dieses Rückzugs hob das AT&T seine Umsatzprognosen für das Gesamtjahr an. Das Unternehmen erwartet nun ein konsolidiertes Wachstum zwischen 2% und 3%, nachdem zuvor ein Wachstum von etwa 1% angestrebt worden war. AT&T hat auch einen Großteil seines digitalen Werbegeschäfts, Xandr, im vergangenen Jahr zum Verkauf gestellt. Verizon hatte am Mittwoch ein Rekordergebnis für das zweite Quartal vorgelegt. Der Gewinn war gegenüber dem Vorjahr um 23% gestiegen.