Verschuldungsgrad der Adler Group steigt weiter
Reuters Düsseldorf
Bei der angeschlagenen Adler Group ist im ersten Quartal der Verschuldungsgrad (LTV) weiter gestiegen. Die Beleihungsquote LTV lag zum Ende des ersten Quartals bei 52%, Ende Dezember hatte der Immobilieninvestor noch 50,9% ausgewiesen, wie er am Montag mitteilte. Durch den Verkauf von Wohnungspaketen schrumpfte der operative Ertrag (FFO 1) im Quartal auf rund 29 (32) Mill. Euro. Die Adler Group verfügt nach eigenen Angaben noch über rund 27000 Wohnungen.
Adler hatte Mitte Mai eingeräumt, dass die Tochter Consus Real Estate in eine Schieflage geraten ist. Die Adler Group selbst steht durch das verweigerte Testat der Wirtschaftsprüfer von KPMG für den Jahresabschluss 2021 unter Druck. Für 2022 sucht der Konzern nun auch noch einen neuen Prüfer, denn KPMG steht dafür nicht zur Verfügung. Im Quartalsbericht versicherte CEO Thierry Beaudemoulin, dieser entspreche den tatsächlichen Verhältnissen. Ohne Testat, hatte Verwaltungsratschef Stefan Kirsten beklagt, sei Adler von den Bank- und Kapitalmärkten abgeschnitten. Ausgelöst wurden die Turbulenzen auch durch Vorwürfe der Gesellschaft Viceroy des Leerverkäufers Fraser Perring, bei Adler gebe es bei der Bewertung von Immobilien Mängel.
Die Prüfer der KPMG Forensic hatten die Vorwürfe untersucht und erklärt, sie hätten keinen systematischen Betrug, wohl aber Defizite festgestellt – und das Fehlen wichtiger Informationen moniert. Auch die Finanzaufsichts BaFin schaut in die Bücher des Immobilieninvestors.