Viasat wählt London
Satellitenfirma Viasat entscheidet sich für London
Neue Zentrale für das internationale Geschäft bezogen
hip London
Das kalifornische Satellitenunternehmen Viasat wird sein internationales Geschäft künftig aus einer neuen Zentrale in London führen. In dem Gebäude 50 Finsbury Square befand sich einmal die Europazentrale von Bloomberg. Vor zwei Jahren wurde es von der Immobiliengesellschaft Great Portland Estates für 190 Mill. Pfund an das Family Office der Familie Wirtgen aus Neustadt (Wied) verkauft. Am Donnerstag bezog Viasat ihre neue Niederlassung in der britischen Metropole.
Magnet für ausländische Direktinvesitionen
London ist für Technologieunternehmen nach wie vor hochattraktiv: Im Dezember 2023 meldete London & Partners die 100. ausländische Direktinvestition (Foreign Direct Investment, FDI) des Jahres aus diesem Segment. Dadurch seien seit Anfang 2023 mehr als 4.380 Arbeitsplätze geschaffen worden, zwei Fünftel mehr als ein Jahr zuvor. Zudem hätten sich weitere 278 Firmen an der Themse angesiedelt. Aus Indien kamen 29% der FDI, gefolgt von Europa (24%) und Nordamerika (23%). Der chinesische Batterieautohersteller BYD entschied sich ebenso für London wie Cloverly aus Atlanta und die australische Allume Energy.
Inmarsat ging an Viasat
Dass Viasat auf London setzt, hat auch etwas damit zu tun, dass die Gesellschaft vor drei Jahren die britische Inmarsat erwarb. Die ehemalige FTSE-250-Gesellschaft, die aus der Internationalen Seefunksatelliten-Organisation hervorging, galt lange als Übernahmekandidat. Zuletzt gehörte sie Apax Partners, Warburg Pincus und zwei kanadischen Pensionsfonds. Bis 2030 werden voraussichtlich tausende Satelliten jährlich in niedrige Umlaufbahnen befördert. Sie sollen eine weltumspannende Internetversorgung aus dem All möglich machen.
Wachstumshoffnung Satelliten
Die UK Space Agency hat dafür ambitionierte Pläne. Bei Satelliten will man stärkster Anbieter in Europa werden. Der gescheiterte Start von Virgin Orbit im Januar 2023 war ein herber Rückschlag für den „Spaceport Cornwall“.
Er sollte neun kleine Satelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn bringen. Die Branche hat in Großbritannien rund 49.000 Mitarbeiter. Das Land ist weiterhin Mitglied der European Space Agency (ESA).